Montag

Nachdem ich es am Freitag noch vermeiden konnte einer groß angelegten Polizeikontrolle für Radfahrer zu entgehen, hatte ich heute Glück das ein Radfahrer vor mir absteigen mußte um kontrolliert zu werden. Am Freitag hatte mich jemand aus der Kaffeerunde gewarnt das am größten Kreisverkehr in Bremen, dem Stern, ein ca. 50 Polizisten großes Aufgebot jeden Radfahrer anhält. Heute sah meine Frau als erstes die Polizisten, woraufhin ich mich bereitwillig überholen ließ. Nicht das bei mir nicht alles in Ordnung wäre, aber diese „guten Ratschläge“ kann ich nicht gebrauchen. Und irgendetwas finden die immer. Und wenn es nur zuwenig Luft im Reifen ist.

Mittags lief es schon gut weil mir jemand, früher als erwartet, Holz im Garten abgeholt hat. Dabei mußte ich für mich so fesstellen, das ich wirklich von lieben Menschen umgeben bin. Abends habe ich ein Angebot von SKY, dem ehemaligen Pay TV Premiere, angenommen. Es läuft einfach gut. Na ja, nicht ganz. Morgens hatte ich schon gelitten. Das Wetter macht mir zu schaffen. Und wenn es so drückend ist, dann muß ich doch das ein oder andere Mal eine „kleine Hölle“ durchleiden. Zum Glück sind es bei mir nur Jackson-Anfälle. Auf gut deutsch: Schüttelanfälle. Dabei zuckt mein Arm – und das war es, zumindest äußerlich. Im Kopf tobt ein Vulkan wie beim Lava Ausstoß. Während der Sekunden bin ich total lahm gelegt. Danach geht es bei mir immer weiter. Egal ob es Arbeit ist oder Sport, Zuhause, Politik oder auch einmal in der Nordsee(später einmal) Es wäre allerdings ratsam es etwas ruhiger angehen zu lassen. Nur das Wort Vernunft gehört nicht zu meinen Stärken. Leiden kommt in meinen Wortschatz selten vor. Ich bin eben ziemlich hart zu mir.Außenstehende finden das nicht unbedingt gut, ich sehe das anders. Schließlich habe ich es mit dieser Vorgehensweise soweit gebracht. Obwohl? Inzwischen ist es bei mir so, das ich mal etwas Rücksicht auf meinen Körper/Geist nehmen sollte.

Das wir noch Fahrkarten für die Bahn gekauft haben, davon werde ich morgen ausführlicher berichten

Gedanken 22 – das Moor

Es ist garnicht so leicht immer etwas zu schreiben. Vor allen wenn ich etwas amüsantes schreiben will. Auf Befehl oder unter Druck geht das schlecht. Als ich ungefähr 20 Jahre alt war, fand ich das ich viele Talente habe. Ich konnte mich nur nicht entscheiden für welches davon ich mich entscheiden sollte.Ich werde auf diese Begabungen später mal eingehen. Heute will ich meine Künste als Schriftsteller zum Besten geben. Es war auf der Fahrradfahrt von Hamburg nach Bremen. Ich hatte es zwar schon erwähnt, aber bei weiten nicht so ausführlich. Es war schon dunkel und wir hatten uns im Moor verfahren:

„Du, ich glaub wir kommen hier nicht weiter. Es gibt zwar in jeden Moor feste Wege, aber die sind nicht markiert. Und ich werde das Gefühl nicht los das wir versacken könnten.“ Beide wollten wir den schlammigen Weg nicht noch ein zweitesmal durchwatten. Also begaben wir uns samt Rädern auf die Schienen, die eigentlich für eine Lore gedacht waren.

Auf ein Mal finde ich mich in einen tiefen nassen Graben, und über mir liegt quer mein Rad. Was war passiert? Es ging alles so schnell. Also mußte ich versuchen, erst einmal Herr der Lage zu werden und Ruhe zu bewahren. E in paar Sekunden blieb ich regungslos stehen, um dann zu verarbeiten wie es zu diesen unfreiwilligen Bad kommen konnte. Nun bemerkte ich das Wasser. Es reichte bis zu meinen Oberschenkeln, und bis zu den Waden verspührte ich ein Gefühl von SchlammMeine Füße wurden auf eine unheimliche Art und Weise herunter gezogenen. Sie zogen mich fast herab. Doch das machte mir keine AngstMein Fahrrad, das halb neben mir und mit dem Sattel fast auf meinen Kopf lag, war meine Sorge und wo war Werner.

Da kam er schon. “ Werner bleib stehen!“ rief ich. Dabei kippte ich das Rad nach links und konnte den rechten Fuß auf einen Grasbüschel an der Seitenwand des Grabens plazieren. Jetzt war mir klar: Ich komme hier raus! Aber wie und wann?

Nächste Woche geht es weiter.

Balance

Im Augenblick fühle ich mich richtig gut. Es läuft alles so wie ich es mir vorstelle. Geistig bin ich voll auf der Höhe. Ich habe das Gefühl das ich bis zum Limit ausreien könnte. Körperlich sieht es genauso aus. Egal wo ich hinkomme, sogar in der Politik, finde ich ein angenehmes bzw. harmonisches Verhältnis vor. Mit meiner Homepage läuft alles gut. Momentan scheint alles gut zu sein.

Das ist zwar schön aber auch gefährlich! Gefährlich ist vielleicht etwas übertrieben. Ich will damit nur deutlich machen, wie wichtig es ist vorsichtig zu sein. Ich will diesen Lauf nicht übermäßig strapazieren. Am besten wäre es das Glück zu dosieren und möglichst lange genießen zu können. Denn irgendwann kommt es anders! Dann läuft alles genau anders herum. Das ist einfach so! Es mag zwar abgedroschen klingen. Aber der alte Spruch “ Auf Sonne folgt Regen und dann wieder umgekehrt“ hat immer und bei jeden Gültigkeit. Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt das es ratsamer ist die guten Phasen nicht voll auszureizen. Sie dauern dann etwas länger. Und die logisch folgende Schlechtwetterphase fällt nicht ganz so extrem aus.

Vielleicht kann nicht jeder diese Philosophie nachvollziehen. Fest steht, das es immer unterschiedliche Phasen gibt. Auf gutes folgt schlechtes. Deswegen ist es wichtig in den Momenten wo es gerade gut läuft, die richtige Balance zu finden. Ich genieße es heute ruhig und verhalten als das ich euphorisch mein Glück ausreize. Kann sein das es nur Einbildung ist, aber das große Gewitter ist mir in den letzten Jahren erspart geblieben.

Layout

Nach über 6 Monaten wurde es Zeit dem Blog einen frischen Anstrich zu geben. Gestern habe ich ziemlich lange an der Veränderung dieses Blogs gesessen. Heute habe ich alles wieder  umgeworfen und neu gestaltet. Nach unendlich vielen Versuchen die Optik zu verändern bin ich erst einmal fertig.

Das Aussehen ist ziemlich wichtig. „Kleider machen Leute“ Dieser Spruch stimmt. Das habe ich schon mehrfach erfahren müssen. Im positiven wie im negativen. Die Beispiele hebe ich mir lieber  für die „Freitags-Gedanken“ auf.  Fest steht auf jedenfall, das es gerade für Menschen mit Beeinträchtigungen, wichtig ist gepflegt auszusehen.

So gerne ich auch gegen den Strom schwimme, in dem Fall muß ich mich den Naturgesetzen beugen. Egal wo es Menschen gibt, es wird immer nach dem Aussehen geurteilt. Und warum soll ich mir das Leben schwer machen, wo ich einfach nur gut angezogen sein sollte.

Gestorben

Als ich heute morgen meinen Kaffee beim Stammtisch getrunken habe prallten Welten aufeinander. Erst waren meine Frauen da, die eine positive Stimmung verbreitet haben. Das ist etwas was mir gefällt. Später kam einer der frischgebackenen Rentner dazu. Das war der Moment an dem sich das Blatt wendete. Mit einenmal wurden Dinge die vorher positiv betrachtet worden sind, nur noch negativ gesehen. Schließlich wurden die negativen Folgen der Rente durchleuchtet. Er machte mir klar das ich nicht ganz soviel Rente, wie erwartet, bekommen würde. Das hörte ich jetzt schon um wiederholten Mal. Es war nichts neues. Ich bekomme jedesmal ungefähr das gleiche zu hören. Heute kam eine neue Variante dazu die kaum an Dummheit zu steigern ist.

„Da du ja nicht 100% gesund bist, ist die Wahrscheinlichkeit das du die Rente nicht mehr erlebst, ziemlich groß. Und somit betrifft es dich dann nicht. Du brauchst dir wahrscheinlich keine Gedanken über die Rente machen. Hat doch auch was für sich“

Das saß! Mir fehlten die Worte. Welch eine Logik. Wenn es danach ginge, dürfte kein Mensch mit Beeinträchtigungen, älter als 65 werden.  Kurz nachdem ich seine Worte verdaut hatte, war mir klar. Ich weiß nicht wie lange ich lebe, ich weiß das ich wie jeder irgendwann mal sterben werde. Aber ich will solang wie möglich noch Rente beziehen. Und genau so sollte das jeder sehen.

Solche Kommentare können einen schon beeindrucken und evtl. auch herunterziehen. Das sollte aber nicht sein. Stattdessen muß einen klar sein wer es gesagt hat. Meistens kommen so unqualifizierte Äußerungen von falschen Freunden. Da bin ich richtig froh viele gute Freunde zu haben. Dann kann man so dumme Sprüche, wie heute morgen, besser ertragen

Wie erwartet

Mein Beitrag am Samstag, Weisheiten XII, kam nicht von ungefähr. Ich hatte es schon befürchtet. Und heute ist es auch so gekommen. Meine Frau hat meinen Vorschlag anfangs abgelehnt. Ich hatte die Idee eine eigene Ecke im Garten zu haben. Eine kleines Stück Garten, das ich selber bewirtschafte. Blumen pflanzen, Kartoffeln ernten und einiges mehr. Alles auf eigene Faust. Ich weiߠ im Grunde genommen nichts von Gartenanbau. Aber ich weiß das ich die schönsten Blumen und Sträucher und vor allen die beste Kartoffelernte haben werde.  Und ich werde mich bemühen. Ich werde so oft und so gut es geht mich darum kümmern das es wirklich gut geht. Es ist eine Herausforderung. Schaffe ich es, allen Vorbehalten zum Trotz, dieses Stück Land ordentlich zu bewirtschaften? Schaffe ich es körperlich? Schaffe ich es auch so das ich zufrieden bin? Für mich stellt sie sich nicht diese Frage. Aber es gibt bestimmt genügend Zweifler. Dabei bin ich es seid 42 Jahren gewohnt mich gegen die Zweifelden durchzusetzen. Meine Frau ist auch nicht überzeugt, aber ich habe es geschafft, wenigstens 6 qm Land zu bekommen. Die anvisierten 25 qm wären mir allerdings lieber gewesen. Vielleicht kann ich ihre Bedenken ja noch beseitigen

Nun mag der ein oder andere Leser sich fragen, wie ich es vergleichen kann. Die Zeit nach meinen Unfall und dieses Gartenprojekt. Es stimmt. Die Frage habe ich mir anfangs auch gesellt. Beide Zeiten haben eins gemeinsam: Den ungewissen Weg in die Zukunft. Den Willen es schaffen zu wollen, aber immer die Gewißheit haben, das es keine hunderprozentige Erfolgsgarantie gibt. In beiden Fällen ist die Bereitschaft vorhanden, alles zu geben, und zwar egal wie es nach außen wirkt. Einzig dieses eine Ziel vor Augen haben.

Früher waren es die Überlebenskämpfe dann die um sich einzugliedern und so ging es immer weiter. Kämpfe wird es immer geben. Nur das Niveau ist gestiegen.

Weisheiten XII

NEIN!

So lautet oft die Antwort, wenn Menschen mit Beeinträchtigungen, egal welcher Art und Weise, das können körperlich oder auch geistig Beeinträchtige oder frischoperierte oder so ziemlich jeder der gerade ein Handicap mit sich herum trägt, sein.

Die Fortführung des Nein lautet ziemlich oft so: das geht nicht, weil du das nicht kannst. das geht nicht weil das zuviel ist. das ist unmöglich das wirst du nicht schaffen. das ist nicht möglich weil du es noch nie versucht hast…

Es gibt so viele Redewendungen, die alle auf das eine hinauslaufen. Die Zweifel an den Fähigkeiten des jeweils Betroffenen. Der Glaube an die Stärke der jeweils Betroffenen. Dabei ist es so wichtig die eigenen Grenzen herauszufinden. Es ist so wichtig eigene Fehler zu machen, um herauszufinden wie es besser geht. Es ist so wichtig unterstützt zu werden.

Wer es wirklich gut und hilfreich meint, der gibt jeden die Chance aussichtslose Dinge oder Aktionen in Angriff nehmen zu können.

Und allzuoft endet es wie heute im Fußball. Der schier übermächtige Riese verliert gegen den Zwerg.

Es ist eben alles möglich, wenn die notwendige Unterstützung da ist

Gedanken 21-Tour 90 Finale

Heute möchte ich meinen ausführlichen Bericht über die Fahrradtour beenden.

Den vorletzten Tag auf dieser Fahrt bin ich nicht direkt weiter in Richtung Süden gefahren. Ich habe mir einen Abstecher in die Weingebiete im Hunsrück gegönnt. Es war beruhigend. Kein Zeitdruck, keine Falschfahrerei. Alles im Sinne der StVo. Da habe ich mir mal Zeit für mich genommen und bilanziert. Natürlich die Tour, aber auch mein Leben. An dem Tag habe ich schon nachmittags nach ca. 120 Kilometern in Worms Schluß gemacht. Dann habe ich das erste mal überhaupt die Worte eines Freundes zu Herzen genommen und umgesetzt.

„Bei all deinen Mühen und der Bereitschaft anderen etwas gutes tun zu wollen, man muß auch mal an sich denken und sich was gutes gönnen.“

Er hat ja recht. Aber ich mußte es auch erst einmal lernen mich nicht zu egoistisch zu verhalten. Davor hatte ich Angst. Angst das ich dann nur noch an mich denken würde. An diesen Abend bin ich in ein Restaurant gegangen und habe nach Herzenslust genossen. Dabei kamen in mir Gedanken hoch die ich aus gesundheitlicher Sicht richtig finde.

Ich beschloss am nächsten Tag nicht mit dem Rad weiter zu fahren, sondern mit dem Zug nach Villingen-Schwenigen zu fahren. Bei meinen Besuchen im Schwarzwald konnte ich sehen, das Radfahrer dort einen schweren Stand haben. Es gibt es nur Autoverkehr. Fahrradwege sind kaum vorhanden.  Dazu kam das ich höllischen Respekt vor den kurzen aber steilen Anstiegen hatte. So habe ich mich mit 20 Kilometern Radfahrt durch die Berge von Villingen nach Trossingen begnügt. Die waren schon schwer genug.

Wenn ich es so aus heutiger Sicht beurteile,  würde ich sagen: Man kann viel erreichen. Und ich hatte viel erreicht. 850 Kilometer in 6 Tagen. Mehrfach den inneren Schweinehund überwunden. Mehrfach hatte ich mir aufgezeigt was man mit Willenskraft und positiven Denken erreichen kann. Mehrfach hatte ich die Grenzen überschritten weil ich dieses eine Ziel vor Augen hatte.

Aber irgendwann kommt der Punkt da muß man Grenzen akzeptieren. So schwer es mir auch fiel, ich habe nachgegeben und an meine Gesundheit gedacht. Im Hinterkopf habe ich mir aber gesagt das ich es irgendwann schaffen werde.  3 Jahre später habe ich bewiesen das ich es kann. Das war zwar eine ganz andere Strecke, dafür umso schwerer.

Davon werde ich später mal erzählen.

Weisheiten XI

Gerade eben habe ich einen Spruch gehört der wirklich gut ist. Es war der Weltmeister im Diskuswerfen, der ihn von sich gab. Er lautete ungefähr so:

Kämpfe für den Erfolg. Freue dich über das was du geschafft hast. Und konzentriere dich auf das was du noch erreichen kannst!

Damit hat er voll mein Lebensmotto getroffen.