Blackout

Bis gestern Nachmittag war es ein schönes Wochenende. Das Wetter war hervorragend, der Samstagmorgen war optimal gelaufen, da ich kein einziges Mal lange auf die Bahn warten mußte, Werder hatte sogar überzeugend gewonnen.  Es lief alles so wie ein Wunsch-Wochenende. Doch dann kam gestern der Rückschlag.

Ich war beim Gartennachbarn um ihn bei Aktivitäten im Internet(Homepage, Blog) zu helfen. Danach gab es noch eine Tasse Kaffee. Und in dieser Runde passierte es. Ich hatte einen echten Blackout. Für einige Sekunden war ich total weg. Ich kann mich auch an nichts erinnern. Danach war bei mir eine absolute Leere. Sogar heute bin ich noch angeschlagen und nur bedingt einsatzfähig. Der Zustand in dem ich mich gerade befinde ist nicht schön. Da kommen sofort Gedanken auf die sich damit beschäftigen:  Soll ich mit der Politik aufhören? Soll ich mit Fußball aufhören? Soll ich mich aus der Öffentlichkeit soweit es geht, zurückziehen? Diesmal habe ich schon länger für mein Nein gebraucht(zu tief sitzt noch der Schreck)Ich habe sogar etwas intensiver über diese Fragen nachgedacht, denn ich möchte nicht mitleidig betrachtet werden. Natürlich gibt es nur eine Antwort: Weiter machen!

Diese Fragen tauchen immer wieder auf. (wer diesen Blog regelmäßig liest, wird das auch schon festgestellt haben) Es darf aber immer nur diese eine Antwort geben. Krankheit darf kein Kriterium sein um von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden. Und jeder Betroffene sollte mit Selbstbewußtsein versuchen weiter zu machen. Jeder hat das Recht am Leben teilzunehmen. Niemand ist perfekt, und deswegen steht es keinen Menschen zu, sich  über andere zu stellen. Keiner ist etwas besseres.

Es kann jeden zu jeder Zeit treffen. Dann ist jeder für Verständnis dankbar.

Genau aus diesen Grunde, ist es verkehrt sich zurückzuziehen. Positiv nach vorne sehen. Menschen die dennoch die Nase rümpfen sind ganz schlicht und einfach: Dumm! Sie dürfen nicht der Maßstab sein.

Bundestagswahl

Morgen wird gewählt! Inzwischen gibt es überall Aufrufe, wählen zu gehen. Dabei werden auch genügend Argumente geliefert, die einen überzeugen müßten.

Auch ich bin ein wenig Politikmüde. Aber mein Recht, alle 4 Jahre zu wählen und damit auch auf die aktuelle Politik Einfluß auszuüben, das lasse ich mir nicht nehmen.

Darum mein unkonventioneller Ratschlag:

Zum Wahllokal gehen und den Wahlzettel begutachten. Wenn kein Kandidat keine Partei dabei ist, die einen zusagt, dann einen Strich durch den Wahlzettel machen.Diese Stimme ist dann ungültig. Sie kommt keiner Partei zugute die auf viele Nichtwähler spekuliert. Denn Nichtwähler können die besten Mehrheitsbeschaffer sein. Und wer möchte schon dafür der Grund sein, das die ein oder andere Partei, aufgrund der Prozentrechnung profitiert.  Ausschlaggebend sind die abgegebenen Stimmen. Dabei spielt es keine Rolle ob gültig oder ungültig.

Meine Partei ist die SPD! Wie in einer guten Ehe halte ich auch in schlechten Zeiten zu ihr. Immerhin hat sie mir sehr viel positives gebracht.

Gedanken 25

Ich möchte die „Moor- Etappe“, wie versprochen,  abschließen. Angefangen hatte der erste Teil in „Gedanken 22“ und endete in „Gedanken 24“. Ausgangspunkt dieser Berichte war die Suche nach meinen Begabungen und was ich davon umsetzen konnte.  Der Ursprung dieser Versuche lag bei meiner Arbeit an der Uni. Dort hatte ich eine Phase des Stillstands und fühlte mich auch nicht genügend gewürdigt. Die Chance auf eine Gehaltserhöhung war ziemlich klein.  Bei meiner Suche stieß ich gleich auf das naheliegende: Ein Buch schreiben. Da kam mir diese Tour durchs Moor gerade recht.

So schön die Idee auch war, im Laufe der nächsten Monate habe ich das Fluchen gelernt. Wie gut das die Wand in meinen Zimmer das nicht erzählen konnte. Damals gab es für mich noch keinen Schreibautomat geschweige denn einen Computer. Es gab TipEx. Diese kleinen Korrekturbänder habe ich massenweise verbraucht. Meine komplette Geschichte war 40 Seiten lang. Aber ich habe sie bestimmt zehn mal geschrieben. Nachdem ich ein Kapitel geschrieben hatte wurde es mehrere Male überarbeitet und immer wieder neu geschrieben. Rechtschreibfehler waren dabei genauso normal wie ein Farbband das entweder riß oder leer geschrieben war. Nach ein paar Monaten Verzweiflung, in der ich aber nie ans Aufgaben gedacht habe, hatte meine Frau ein Einsehen und ich bekam einen Schreibautomaten.

Das war eine Revolution! Schreiben auf einen Display. 3 cm hoch und ca. 10 cm lang. Mein erster Bildschirm! Es war ein einzigartiges Gefühl. Ich konnte schreiben und wenn mir der Halbsatz nicht gefiel habe ich ihn einfach neu geschrieben. Das war Technik, das war Fortschritt, dachte ich. Nur die Farbbänder waren schlechter geworden.

So verbrachte ich gut ein halbes Jahr in meinen Zimmer. Inzwischen war mir klar geworden, das es doch nicht so leicht war ein Schriftsteller zu werden. So langsam lernte ich meine Arbeit in der Bibliothek wieder schätzen. Das war es dann mit meinen Talent als Author. Keine hohen Buchauflagen, keine vielgelesene Romane, kein großes Geld.  Mir wurde deutlich aufgeführt das es besser ist, sich auf das zu konzentrieren was man kann. Oder wie ein alter deutscher Spruch lautet: Schuster bleib bei deinen Leisten.

Ein paar Monate später ging die Suche nach gewinnträchtigen Begabungen wieder los. Vielleicht sollte ich ein Fernsehstar werden? Oder vielleicht Politiker?

Nächste Woche geht es weiter

Tempo

Heute morgen fühlte ich wohl etwas zu gut. Nachdem ich den Kreisverkehr überstanden hatte, den ich mit hohen Tempo passiert hatte, fuhr ich dementsprechend schnell weiter. Dabei erhöhte ich ständig mein Tempo. Und dabei habe ich auch einige Fahrradfahrer überholt. Als ich den letzten auch noch hinter mir lassen wollte, passierte es! Mir rutschte der linke Fuß von der Pedale. Zum Glück konnte ich noch rechtzeitig reagieren, sonst wäre ich brutal gestürzt. Das ist mir früher einige Male passiert. Jedesmal bin ich so gestürzt das ich danach für mehrere Wochen krank geschrieben war, weil der Sturz so heftig und auch blutig ausgegangen war. Heute habe ich gleich richtig reagiert und den Fuß noch weiter nach außen gehalten und mein Rad versucht anzuhalten. Das war besser als wenn der Fuß die Pedale blockiert hätte. Den Flug über den Lenker brauche ich nicht.

Danach war mir klar, das ich vorsichtiger sein muß. Das war ein Warnschuss den ich nicht ignorieren will. Das gilt auch für heute abend wenn ich Fußball spiele. Mir ist inzwischen bewußt geworden, das ich das Glück nicht herausfordern sollte. Diese Situation wird mir, als Warnung, noch lange im Gedächtnis bleiben.

Widerstand

Gestern Abend hatte ich wieder Bauausschuss. Und es hat sich mal wieder gelohnt. Wir haben einstimmig einen Bauantrag abgelehnt. Im Grunde nichts besonderes, aber diesmal geht es um einen Millionenprojekt. Die Bremer Spielbank möchte umziehen und sich natürlich vergrößern.

Wie so oft, bei solchen Bauvorhaben, werden die Belange Behinderter Menschen  ignoriert. So war das auch gestern. Ein älteres Gebäude in bester Lage soll umgebaut und zu einen Prestigeträchtigen Casino  werden. Die Verwaltung hatte auch schon zugestimmt, und wir wollten auch schon ja sagen. Da fiel mir eine Kleinigkeit auf: Es gibt keine Möglichkeit für Rollstullfahrer in das Casino zu kommen. Nach langen Suchen, im Bauplan, fanden wir einen Hublift beim Lieferanteneingang. Das reichte mir nicht. Zum Glück sahen das die anderen Mitglieder des Ausschuss genauso. Jetzt geht der Antrag noch einmal zurück an den Architekten und muß überarbeitet werden. Wir werden die Planungen erst dann absegnen wenn es keine Menschen 2. Klasse für die Spielbank gibt. Und ohne unsere Zustimmung darf nicht gebaut werden.

Mir ist es egal, wieviel es kostet, dort werden später Millionenbeträge  umgesetzt. Eines hat für mich Vorrang. Die menschliche Würde. Das werden die Planer der Spielbank auch noch erkennen.

Mir wurde gestern wieder einmal klar, das man nicht alles hinnehmen muß. Sonst wird man überrollt. Etwas Widerstand kann nie schaden

Überlegungen

Für viele ist Sylvester oder Neujahr der beste Zeitpunkt um einiges in ihren Leben zu ändern. Für mich ist mein Geburtstag der Grund um über Veränderungen  nachzudenken.  War meine Verhalltensweise richtig? Habe ich arrogante Züge angenommen? usw. ! Ich analysiere so ziemlich alles und habe manches Mal festgestellt, das es besser wäre sich hier und da anders zu verhalten. In den letzten Jahren war das bis, auf meinen Wagemut, nicht der Fall, das ich Grund für Veränderungen hatte. Dennoch habe ich mir gestern auch die Frage gestellt. Sollte ich vielleicht ernster werden? Sollte ich vielleicht versuchen erhabener zu wirken? Sollte ich vielleicht Erreichtes besser hervorzuheben?

Nach kurzen Überlegen kam ich zu dem Entschluß: Das Leben ist schon hart genug, da muß ich nicht auch noch ernst werden. Ich werde weiterhin der Grund sein, das es fröhlich in meiner Umgebung zugeht.  Es ist nicht immer leicht den Spagat zwischen humorvoll und Ernsthaftigkeit hinzubekommen. Bisher ist es mir gelungen. Ich werde es weiter versuchen. Eine grauenhafte Vorstellung für mich, wenn ich mich nur wie Parlamentarier verhalten würde. Jeder ist darauf bedacht keinen Fehler zu machen und verhält sich auch dementsprechend. Nein! Ich will nichts besonderes sein. Zumindest will ich gelungenes, nicht hervorheben. Ich genieße Erreichtes lieber im Stillen. Meine wöchendlichen Erfolgserlebnisse, im Fußball, bilden die Ausnahme.

Am Ende konnte ich also feststellen, das alles so bleibt wie es ist.Es ist wichtig seinen eigenen Weg zu gehen. Genauso wichtig ist es dabei das Wort Rücksichtnahme und auch Hilfsbereitschaft zu verinnerlichern. Das sind für mich die wichtigsten Kriterien. Die habe ich in den letzten 12 Monaten nicht vernachlässigt.

Deswegen kann ich beruhigt in die Zukunft sehen

Weisheiten XIII

Heute morgen habe ich mehrfach das Wort „Glück“ gehört. Und jeder hat es anders definiert. Da habe ich mich gefragt, was ist eigentlich Glück? was bedeutet eigentlich Glück?

Vor ein paar Wochen habe ich hier noch unterteilt in Großes und Kleines Glück. Aber das ist falsch. Es gibt nur ein Glück. Es kommt immer nur auf die jeweilige Betrachtung an.  Das ich heute kraftvoller als gestern zur Arbeit gefahren bin, darüber war ich schon glücklich. Ziemlich oft hört man das Glück sich erarbeitet werden muß. Wenn ich daran denke wie ich wieder laufen gelernt habe, stimmt das. Egal welchen Fortschritt ich damals gemacht habe. Ich war darüber glücklich. Mag die Situation auch noch so mißlich gewesen sein. Ich war zufrieden und glücklich das ich voran gekommen war. Darüber das ich gestern  Abend 2 Tore geschossen habe, hat mich gefreut und ich war glücklich. Aber dafür mußte ich auch kämpfen und schwitzen. Es stimmt also ziemlich oft das man sich Glück erarbeiten muß.

6 Richtige im Lotto sind eine schöne Sache und wer sie gewinnt ist bestimmt glücklich. Das ist aber nicht das erstrebenswerte Glück sondern das Abendessen zu zweit im Restaurant kann aber auch genausoviel Glückseligkeit bedeuten.  Wichtig ist sich dessen bewußt zu sein, in welch glücklicher Lage man sich befindet. Meine Freunde und ich, wir leben in Deutschland. Es ist ein Land das sich über 60 Jahre im kriegsfreien Zustand befindet. Es ist ein Land in dem es genug zu Essen gibt. Es ist eines der führenden Wohlstandsländer.  Wenn das kein Glück ist. Wer hier geboren und aufgewachsen ist und nicht in der dritten Welt lebt, der hat Glück gehabt. Glück haben bedeutet nicht Reichtum, sondern vor allen menschliche Dinge, die nichts mit materiellen Werten zu tun haben. Glück haben ist auch eine Einstellungssache. Ich kann den ganzen Tag Glück haben. Ich muß nur dazu bereit sein.

Gestern kam ein Student auf mich zu und erzählte mir von seinen Pech. Ihn hatte eine Eichel getroffen beim Radfahren.  Ich hatte heute Glück! Ich wurde beim Radfahren von einer Eichel getroffen. Es hätte ja auch eine Kastine sein können. Sie hätte mich auch am Kopf und nicht an der Schulter treffen können. Wenn ich es genau bedenke ist jeder für sein Glück selbst verantwortlich. Als Behinderter Mensch weiß ich das es schön ist jeden Tag aufs neue erleben zu können. Ich habe jeden neuen Tag die Möglichkeit meinen Gesundungsprozess voran zu bringen. Aber dieses Glück registrieren viele schon garnicht mehr.