Genau genommen ging es mit dem Bundeskongreß von „Selbst Aktiv“ los. Unser Treffen fand im Willy Brandt Haus statt.
Ein futuristisch wirkender Bau, der eine echte Attraktion ist. Selten habe ich ein so beeindruckendes Haus gesehen. Allein das innere des Gebäude wirkt wie aus einer fernen Welt.

Der Mittelpunkt ist aber die Willy Brandt Statue die sich am Eingang befindet.

Diesmal war meine Frau fasziniert, ihr erging es so wie mir vor 10 Jahren, sie kam aus dem Staunen nicht heraus. Doch dann ging es im 4. Stock los. Unsere Bundestagung begann mit einen Bericht von Andrea Nahles, die jedoch nicht gut auf uns zu sprechen war. Wir wollten den Antrag stellen zukünftig als Arbeitsgemeinschaft zu fungieren. Wir hatten das Bedürfnis endlich eine eigenständige Gruppierung, innerhalb der SPD, sein zu können. Das dies nicht auf Gegenliebe stieß wunderte uns nicht, denn man müßte uns demnächst ernster nehmen, als es so manchen lieb ist.
Warum erzähle ich das so ausführlich ? Auch in der SPD ist es wie im normalen Leben. Solange über einen Bestimmt werden kann, gehört man zu den guten, zu den lieben. Sobald man aber versucht eigenständig zu sein, ist es damit vorbei. Behindert sein heißt auch gleichzeitig das andere gerne über einen bestimmen. So praktisch das auch in den ersten Jahren sein mag so schwierig ist es sich später davon loszulösen.
Wir waren gut 40 Aktive an diesen Mittag, die meisten davon schwerstbehindert, ich fühlte mich schon fast wie „Gesunder“. Eines hatten wir aber alle gemeinsam. Ob Rollstuhlfahrer, Blinde, Sprachbehinderte, körperlich Behinderte – wir alle sind es gewohnt ein eigenständiges Leben zu führen. Ein Leben in dem der tägliche Überlebenskampf an erster Stelle steht. Genau darum wollten wir eigenständig sein.