Leere

 

Als ich Heute morgen aufstand, brauchte ich ziemlich lange um in meinen gewohnten Rhytmus zu kommen. Obwohl ich gut geschlafen hatte und mich auch dementsprechend fühlte herrschte eine gewisse Leere in mir, ich fühlte mich wie ein weißes Blatt Papier. Es war mir noch nicht möglich klare Gedanken zu fassen.

Bei meiner Kaffeerunde war ich zu allen Überfluss auch noch allein. Doch genau das erwies sich als Glücksfall. So konnte ich mich in Ruhe sammeln und dem leeren Blatt schon ein paar Umrisse geben.

 

Langsam entwickelte ich mein Normalgefühl. Im laufe des Tages wurde es immer besser und seit den Mittagsstunden bin ich wieder so wie es sein muß. Die Basis dafür war allerdings mein morgendlicher Kaffee und die damit verbundene Zeit in mich zu gehen um alles richtig sortieren zu können.

 

So würde ich mich aktuell beschreiben. Tendenz – Nachtmensch

Übertrieben?

 

Das ist eine gute Frage die ich mir manchmal stelle.

„Ist mein Bedürfnis ein angenehmes Leben, ja ein genussvolles Leben zu führen nicht manchmal übertrieben?“

„Nein, ist es nicht, denn ich habe nur das eine Leben“

das wäre die einfachste Antwort, doch bei dieser Phrase möchte ich es nicht belassen.

Wir sind Heute spontan in ein Shopping Center gefahren das außerhalb Bremens liegt. Dort war Bummeln, informieren, Kaffee trinken und alles beobachten angesagt. Welch eine Abwechslung zu dem was wir sonst getan hätten an diesen Tag. Es war eine Wohltat für unsere Seele.

 

Genau das ist der Grund warum wir nicht so oft Zuhause unsere Zeit verbringen. Der Seele etwas gutes tun, oder die Seele einfach baumeln lassen. Dieses Gefühl der Ausgeglichen- und Zufriedenheit ist unbezahlbar. Warum soll ich mich nicht vergnügen wenn es die Möglichkeit dazu gibt? Warum soll ich immer nur Zuhause bleiben, wenn es mir möglich ist etwas zu unternehmen?

Zuhause habe ich immer den gleichen Rhytmus, sehe was noch an unangenehmen Dingen zu erledigen ist, weiß das mich jederzeit ärgerliches durchs Telefon, Fax oder mail erreichen kann. Auswärts dagegen kann ich ungestört genießen und Kräfte sammeln.

So gesehen ist es aus meiner Sicht nicht übertrieben wenn wir soviel unternehmen um die vielen Möglichkeiten die es gibt, wahr zu nehmen. Wer weiß wie es uns in 10, 20 oder 30 Jahren ergeht. Wie ist es um unsere körperliche und geistige Verfassung bestellt? Wahrscheinlich verbringen wir noch oft genug unsere Tage Zuhause.          

Emotionen

 

Meinen verstauchten Finger geht es wieder gut, immerhin konnte ich Heute schon Fahrrad fahren. Es gibt Menschen die behaupten das ich immer gut gelaunt bin. Das wäre nicht schlecht, dem ist aber nicht so. 

Die ersten 25 Jahre meiner Krankheit wurde ich mit Tabletten versehen, die mich weitestgehend Ruhig stellten. Meine Emotionalen Regungen hielten sich in Grenzen. In meinen Innern lief vieles unterdrückt ab.

Dank der Forschung und neuen Tabletten ist es mir, seit fast 20 Jahren, möglich wie ein freier Mensch zu leben. Damals beschloss ich meine Emotionen nie wieder zu unterdrücken. Das kann zwar dazu führen das ich täglich mehrere Gefühlswelten durchlebe und innerhalb kürzester Zeit die Palette aller Smileys durchmache. Dadurch bin ich aber im Kopf immer frei und die Gefahr von Magenproblemen hält sich auch in Grenzen.

 

Es gibt viele Gründe um das Leben in vollen Zügen genießen zu können. Ein Baustein dazu ist es den Gefühlen freien Lauf zu lassen. Gerade wenn es nicht so gut ist, sollte man seinen Unmut nicht zurückhalten, sondern kurz seinen Ärger freien Lauf lassen.

 

Freude sollte man nicht unterdrücken sondern in vollen Zügen genießen. Auch wenn ich es schon geraten habe, es ist nicht leicht die Euphorie über einen längeren Zeitraum zu strecken indem man seine Freude, seine Emotionen klein hält. Inzwischen habe ich diese Variante aufgegeben und lebe die freudigen Erlebnisse voll aus.  

Trennung

Nachdem ich in der letzten Woche sehr moderat über meinen Verein, Werder Bremen, berichtet hatte, möchte ich es nun zum Abschluss bringen. Wie gewohnt werde ich es auch Heute wieder allgemein halten, so das jeder für sich das herauslesen kann was ihm am besten gefällt.

Es ist wichtig und vor allen richtig, die Vergangenheit als Bestandteil des eigenen Lebens mit einzubeziehen. Falsch ist es allerdings nur auf vergangenes zurück zu blicken.

 

Das Geheimnis eines erfolgreichen Lebens besteht darin sich ständig weiter zu entwickeln, ständig an sich zu arbeiten, ständig sich neu zu orientieren und nicht nur in einer Traumwelt zu leben. Dazu benötigt jeder allerdings eine Hilfe, wenn man so will – einen Coach, eine Leitfigur.

Das fängt mit den Eltern an die ihre Kinder führen. Danach kommt der Lebenspartner bzw der Ehepartner. Man redet miteinander, tauscht sich aus und motiviert sich in schwierigen Lebenslagen, man entwickelt sich weiter. Wenn all das nicht mehr gegeben ist, trennt man sich in der Regel. Während in der Ehe oft genug noch eine Kehrtwende zum besseren möglich ist, sieht es im Sport anders aus: 

Dort ist der Coach sehr wichtig. Allerdings sollte das Verhältnis zwischen dem Trainer befruchtend sein. Zwischen beiden muss eine lebendige Harmonie herrschen. Sowohl die Mannschaft als auch der Trainer müssen ständig an sich arbeiten. Das festhalten an ehemals bewährten führt zu nichts außer ins Chaos. So ergeht es gerade Werder Bremen. Das Agressionspotential steigt und sie stolpern von einer Niederlage zur nächsten. Einzig die Vielzahl sowie der Varianten-Reichtum aller Entschuldigungen , ruft Erstaunen hervor. 

 

Im laufe meines Lebens habe ich mich von Freunden getrennt weil sie nicht mehr in meinen neuen Lebensabschnitt passten,auch habe ich mich oft genug von bewährten Methoden getrennt die lange Jahre für meine Gesundheit und meinen Lebensweg gut waren. Jedesmal konnte ich aber feststellen das es richtig war, um danach erfolgreich neue Wege zur Weiterentwicklung zu beschreiten. 

Werder Bremen  sollte sich endlich vom jetzigen Trainer trennen. Es ist an der Zeit sich der Gegenwart zu stellen um die Zukunft weiterhin in der ersten Liga bestreiten zu können.

Fußball 3/13

 

Eine Hunderstel Sekunde war ich Gestern zu langsam. So könnte ich den gestrigen Abend beschreiben. Bis zu dem Zeitpunkt fühlte ich mich wunderbar, topfit, einfach so wie es sein soll. Dann kam ein mißglückter Schuß auf mein Tor der genau auf meine linke Hand zu gehen schien. Zum Glück konnte ich noch reagieren. Leider nicht schnell genug, denn er striff noch den Zeigefinger.

In der Kabine hatte ich noch Sorge das es ein Bruch sein könnte. Den starken Schmerzen nach zu urteilen und so wie der Finger abgeschwollen war, kann es nur eine Verstauchung sein. 

Das kann mal passieren, wenn man im Tor steht. Bei mir und meiner Hand ist das Risiko besonders hoch denn die Knochen sind wie Sandstein.

Darum habe ich in dieser schlaflosen Nacht auch oft daran gedacht mit dem Fußball aufzuhören.  

Chancen

Gerade habe ich einen schönen Beitrag über den Trainer von Werder Bremen geschrieben, da fällt mir ein das jeder noch eine Chance verdient hat. In diesen Fall ist es eine ständig wiederkehrende Chance (ca. 50)und darum halte ich mich noch bis zur nächsten Woche zurück.

Abgesehen davon hat jeder im Leben eine noch besser zwei oder drei Chancen zur Wiedergutmachung verdient.   

Mittwoch der 23.01.13

 

 

Damit der Blog seinen Namen gerecht wird, greife ich den heutigen Tag als Beispiel für meinen Tagesablauf heraus.

Zum Glück kommt es nur selten vor das ich verschlafe. Heute morgen war es mal wieder der Fall. Erstaunlich wie schnell doch alles gehen kann wenn ein wenig Druck da ist. Pünktlich, wie immer, war ich fertig und habe das Haus um kurz vor Acht verlassen.  

 

Im Augenblick fahre ich ja, bekanntlich, mit der Bahn zur Arbeit. Der Weg zur Haltestelle und später von der Endstation zu meinen Gebäude – das ist für mich bei den Witterungsverhältnissen ziemlich anstrengend. Inzwischen stört mich das nicht mehr, denn mein Rücken ist wieder belastbarer. Die Schmerzen noch vor kurzen beim Gehen auftraten sind fast verschwunden. Auf der Arbeit musste ich eine Auszubildende betreuen, was zwar anstrengend war, aber Spaß gemacht hat.

Die Post versprach am Mittag nichts gutes, denn sie kam vom Finanzamt.

 

Nachdem meine Frau und ich alles gelesen hatten waren wir erleichtert. Die Summe die wir nachzahlen müssen ist nicht gerade klein, aber im Vorfeld wurde uns schlimmeres angedeutet. Alters-Enteignungsgesetz! sollte es heißen und nicht Alters-Einkünftegesetz.

Egal, wir waren happy. Daraufhin sind wir los um uns endlich in Ruhe einen Kaffee zu gönnen, ohne dabei Angst zu haben wie lange wir uns noch dieses Vergnügen leisten können. Rundum – war es ein schöner Tag.

David gegen Goliath

Nach dem Debakel vom Samstag mußte ich ziemlich oft an meine Zeit als Trainer denken. Dabei kam ich immer wieder auf ein Spiel, das ich als Perfekt ansehe. Würde ich es auf die heutige Zeit und Bundesliga übertragen, dann war gäbe es keinen besseren Vergleich wie die Partie von Werder gegen Dortmund. 

In den 6 Jahren meiner Tätigkeit als Jugend- und Damentrainer habe ich ein herausragendes Spiel erlebt, es überstrahlte alle anderen.  Meine Mannschaft, die 8.D Jugend musste gegen die Beste Mannschaft unserer Staffel, eine 1. D-Jugend antreten. (D- Jugend sind die 8-10 jährigen) Es war David gegen Goliath.

 

Um nicht unter zu gehen musste ich jeden so einsetzen das seine Stärken optimal zur Geltung kamen, und musste auf die Gemeinschaft setzen. Damit habe ich viel von den Kleinen gefordert, denn soviel Disziplin konnte ich nicht erwarten, sondern nur erhoffen. Hoffen das die Jungs sich im Kollektiv stark spielen und auf sich gegenseitig aufpassen. Es ging gut, wir spielten unentschieden. Der Hauptgrund war aber das die Verteidiger auch Verteidiger blieben und nur maximal 4 Spieler die Mittelfeldlinie überqueren durften. Sie sollten sich nicht überfordern indem sie kreuz und quer übers Feld liefen. Das Geheimnis lag in der Taktik. 

 

Dabei war es so leicht gewesen, denn sie haben sich alle nur an ganz normale Tugenden gehalten. Jeder hat für jeden mit jeden gekämpft, es waren 11 Freunde

 

die für einander da waren, sie hatten den Willen ein Ziel zu erreichen, den Glauben an die eigene Stärke sowie die Überzeugung das man auch das unmögliche schaffen kann.

 

Sie liefen mehr als der Gegner, dachten immer einen Schritt voraus, achteten immer auf die Nebenspieler, hielten sie sich an die taktischen Vorgaben, und sie kämpften bis zum umfallen.  

Danach hatte ich mich als „Behinderter Trainer“ durchgesetzt. Die bösen Zungen wurden leiser.  

Zwei Astronauten

 

Genauso kamen meine Frau und ich uns vor. Wir waren so dick eingepackt  das wir uns kaum bewegen konnten weil sich unser Umfang auch  dementsprechend vergrößert hatte. Winterstiefel – 2 Paar dicke Socken – eine lange Fahrradhose – 2 T-Shirts – ein Pullover und darüber noch ein Fleece mit Kapuze – Schal und Handschuhe. Bei Minus 5 Grad haben wir uns auf den Weg ins Stadion gemacht. Wir fühlten uns also wie Astronauten und waren voller Hoffnung ein schönes Spiel sehen zu können.

 

Leider war es der absolute Tiefpunkt, denn Werder verlor so hoch wie schon seit 26 Jahren nicht mehr. Auch wenn es ein deprimierendes Ergebnis war, wollten wir uns nicht das Wochenende verderben lassen. Nein, dazu waren wir nicht bereit. Schließlich geht es ja nur um Sport, um Freizeitvergnügen. Das was wir dazu beitragen konnten haben wir getan indem wir uns so angezogen hatten um unsere Mannschaft voll unterstützen zu können. Wenn die aber nicht bereit sind ihr bestes zu geben sondern nur orientierungslos über den Platz laufen, da können wir nichts dafür.

Im Endeffekt ist jeder für sich selbst verantwortlich, und muss sein Handeln selbst verantworten.

Wir haben deswegen versucht uns dennoch ein schönes Wochenende zu gestalten, was zum Glück auch gelang

 

Fußball 2/13

Es war richtig das ich mir Gestern meinen Frust von der Seele geschrieben habe. Wenn meine Frau mir diese gutgemeinten Ratschläge geben würde, könnte ich es ja verstehen. Aber sie behält sich das für Notfälle vor, und das ist im Moment nicht der Fall.

 

Ganz so stürmisch wie ich es mir vorgenommen hatte, habe ich doch nicht angefangen. Stattdessen habe ich mich Gestern erst einmal voll darauf konzentriert möglichst kein Tor zu kassieren. Im laufe des Abends wurde ich doch noch mutiger und habe den Weg nach vorne gewagt, ja sogar hin und wieder einen Zweikampf gesucht.

 

So gesehen, war es kein großer Schritt nach vorn den ich für mich verbuchen konnte, aber ich konnte meine Linie der „kleinen Fortschritte“ fortsetzen. Wenn das sich weiterhin so entwickelt müßte ich Ende März topfit sein.