Fußball 26+27/13

Gestern war wieder Fußball angesagt und zum Glück bin ich unverletzt geblieben.

Diese Feststellung ist schon eine Erwähnung wert denn im Augenblick trifft es meine Mannschaftskollegen regelmäßig. Diesmal war es nur ein verstauchter Fuß, vor ein paar Wochen war es eine Rippenprellung und zwischendurch gab es ziemlich oft muskuläre Probleme. Diese Seie geht gerade reihum. Wir sind eben alle in einen verletzungsanfälligen Alter.

Gerade deswegen ist es für jeden von uns jedesmal ein kleiner Erfolg wenn wir unverletzt ins Wochenende gehen können. So wie die letzten Jahre bei mir verlaufen sind ist es keine Selbstverständlichkeit das ich am Donnerstag Abend ohne grosse Blessuren nach Hause fahren kann.

Schon geschrieben?

Es kann sein das von mir schon einmal ein Beitrag der in die gleiche Richtung geht, geschrieben wurde. Wenn ja – bitte ich um Nachsicht. In diesen Fall kann es nicht oft genug wiederholt werden. Für die einen zur Stärkung des Selbstbewusstseins, für die anderen zum besseren Verständnis.

Gerade für Menschen, mit Beeinträchtigungen am Gehirn, sind Regenerationsphasen wichtig wenn sie ihre Leistung abrufen wollen. An manchen Tagen ist man stark belastbar und dann benötigt man viel mehr Ruhepausen als einen lieb ist. Da können schon Kleinigkeiten zuviel sein.

 

Wenn ein Glas zerbricht ist es nur schwer zu kitten, eine perfekte Reperatur ist fast unmöglich. Bei Knochenbrüchen oder Kreuzbandrissen verhält es sich ähnlich. Die Auswirkungen sind oft genug noch jahrelang teilweise sogar ein ganzes Leben lang zu spüren.

Wie mag es dann bei der Zentrale des Menschen aussehen? Das Gehirn ist der Teil des Menschen der am meisten belastet wird. Dazu kommt das es ein äußerst kompliziertes Gebilde ist. Gerade deswegen ist bei Gehirn-Patienten größte Vorsicht geboten um es nicht noch stärker in Mitleidenschaft zu ziehen.

Um noch einmal auf das Wasserglas zurück zu kommen. Sobald der Wasserduck bzw. die Belastung des geklebten oder gekittenden Glases zunimmt wird sich das Wasser seinen Weg bahnen. Benutzt man dieses Glas jedoch nur selten und auch nur halbvoll kann es lange in benutzbaren Zustand bleiben.

 

Spätestens jetzt sollte jeden klar sein, das Menschen die am Gehirn operiert worden sind oder dort Probleme haben, nie vollkommen Gesund sein werden.

Kleinigkeiten

Manchmal kommt alles anders als es geplant ist. So war es auch bei mir in der letzten Woche. Das der Donnerstag ein freier Tag für mich sein sollte, war geplant. Das mit dem  Freitag noch ein Urlaubstag dazu kam war nicht geplant, das war eine spontane Aktion für meine Frau. Damit wollte ich herausstellen was Sie mir bedeutet.  Sie soll so gut es geht von mir verwöhnt werden. Das hieß in diesen Fall das Sie weder an ihren Geburtstag noch am Freitag früh aufstehen musste.

Es war ganz nach unseren Geschmack. Wir haben gut aber nicht ausschweifend gelebt. Das wir mal in den Genuss solcher Tage gekommen waren betrachten wir als Glück aber als Dauerzustand wäre es nichts für uns.

Die letzten Tage waren also für mich ziemlich ausgefüllt und am Ende galt es den Akku aufzuladen. So wurden zwar Ideen, für den Blog, von mir entwickelt – nur geschrieben ist noch nichts.

 

Trau dich

Samstag Abend hörten wir ein Lied von Helene Fischer:

„Trau dich“

Sofort kamen mir Vergleiche in den Sinn, wie z.B. der Blog.

„Das Du dir das zutraust und es auch machst – Respekt. Den Mut hätte ich nicht.“

bekam ich oft zu hören. Je nach gesundheitlichen Befinden stieß mein Blog auf Zustimmung oder Unverständnis. Bei letzteren kam noch ein Gefühl der Überheblichkeit dazu wobei mir oft genug vermittelt wurde, das die Art und Weise wie der Blog geschrieben ist unter ihren Niveau sei weil ich soviel von mir preisgebe.

Sie hatten nur eines übersehen. Wer etwas erreichen will, der muss auch Opfer bringen. Mein Ziel war damals genau wie Heute. Mit Ratschlägen und Erfahrungen Hilfe zu vermitteln.

„Trau dich“

steht seitdem im Vordergrund. Darüber schreiben ist leicht. Aber wer ist schon bereit konsequent einen ungewöhnlichen Weg zu gehen? einen eigenen Weg der nicht immer von jeden verstanden wird, einen Weg der nicht der Normalität entspricht.

Mit über 1,5 Millionen Seitenaufrufen und über 625.000 Besuchern, seit Gründung des Blogs, kann ich beruhigt feststellen das mein Weg, meine Entscheidung für den Blog die richtige war.

„Trau dich“

Diese zwei Worte stehen für Schweiss, Verzweiflung, Unsicherheit, Ärger und Frust. Sie stehen aber auch für Mut, Selbstbewusstsein, Freude und Erfolg. Wer den Mut hat diese Worte in die Tat umzusetzen, der wird auch eine Ernte einfahren können.

Das schöne daran ist. Jeder kann diese Worte in die Tat umsetzen

 

 

 

Fußball 25/13

Das war nicht ungefährlich was ich Gestern Abend gemacht habe. Schon nach wenigen Minuten war mir klar, das kein leichter Abend vor mir liegen würde. An meinen Hallenschuhen hatte sich ein Teil der Sohle selbstständig gemacht, womit jede Aktion von mir zur Rutschpartie wurde.

Ein Damenschuh  hätte mir sogar noch mehr Halt und Standfestigkeit geboten als mein kaputter rechter Schuh. Nur weil sich mir die Möglichkeit bot mich immer wieder an der Matte hinter unseren Tor bzw. Kasten festhalten zu können war es möglich den Abend Gesund zu überstehen.

Das passiert mir nicht wieder. Gestern habe ich mein Glück strapaziert. Wer weiss ob das noch einmal gut geht? Allzu oft will ich meinen Schutzengel nicht überstrapazieren.

 

Vorsorge-Verhalten

Ein ruhiger Tag sollte es Gestern werden. Immerhin einmal war es der Fall, der Weg zur Arbeit. Danach war es vorbei. Nach der Uni war  eine gemütliche Fahrt zum Garten genau genommen zum Vereinsheim um dort Mittag zu essen geplant und mich auf eine Sondersitzung einstellen zu können.

Statt dessen musste ich zum etwas weiter entfernten Polizeirevier fahren um dort für den Gartenverein eine Zeugenaussage zu machen. Ruhe, Gemütlich und Mittagessen fielen dementsprechend aus, denn mein Weg führte mich danach eilig zum Gartenverein um eine Sitzung leiten zu können. Die zog sich hin und war mit viel zu vielen Themen versehen.

Irgendwann sagte mir mein Gefühl:

„Schluss- Aus- Vorbei. Die Kräfte nähern sich dem Ende“

Kurz danach übernahm meine Stellvertreterin die Sitzungsleitung. So schwer mir dieses Verhalten auch fiel, es war Richtig. Es war eine Vorsorgemaßnahme damit meine Gesundheit nicht allzu sehr leidet.

Neue Welten

Im Augenblick kommen fast täglich Neue Welten auf mich zu. Ob es nun die Arbeit als Vorsitzender oder die Arbeit an der Uni ist, ob es nun der Blog oder die neue Homepage des Gartenvereins ist. Überall sind neue Herausforderungen. Dazu kommt demnächst ein Smartphone, was auch wieder eine Neue Welt für mich ist.

Auch wenn es schon von mir geschrieben wurde, es kann nicht oft genug erwähnt werden. Man muß sich den Herausforderungen stellen, sie annehmen und bewältigen. Das es bei mir gerade so eine Häufung ist entspricht nicht dem Normalfall. Umso reizvoller ist es all das in den Griff zu bekommen.

Natürlich bin ich schon Menschen begegnet die eine ganz andere Mentalität haben.

„Ich bin Behindert, bin Krank bin nicht Gesund, Warum soll ich mich diesen Neuen Welten beschäftigen? Diese ganzen Neuerungen kosten Kraft. Kraft die mir an anderer Stelle fehlt. Deswegen bleibt bei mir alles so wie ich es gewohnt bin.“

Diese Einstellung mag für manche zwar recht praktisch erscheinen, für mich kommt sie nicht in Frage. Mit einer solchen Einstellung wäre meine Welt einfacher aber auch farbloser. Lieber investiere ich Kraft, Schweiß und Anstrengung. Dafür ist mein Leben interessant und stellt mich zufrieden.

Ob Alt oder Jung, Gesund oder Beeinträchtigt jeder ist in der Lage sich weiter zu entwickeln und Neues zu entdecken.

Fußball 24/13

Der Grund warum die Rubrik Fußball von mir ins Leben gerufen wurde, war schlicht und einfach das jeder Leser darüber informiert ist, wie normal und selbstverständlich es sein kann wenn man Sport mit körperlich Gesunden betreibt. Das es dabei genau wie bei jeden anderen Höhen und Tiefen gibt, das kaum Unterschiede vorhanden sind. Um zu dokumentieren wie es jemanden ergeht der, trotz Behinderung, Sport betreibt, ist diese Rubrik entstanden.

Wo liegt der grosse Unterschied zwischen mir und meinen Freunden? Ein Torjäger, ein Laufwunder oder Dribbelkönig werde ich in der Halle nie werden. Das ist aber kein Grund zum Verzweifeln. Dafür gehört mir der Bereich um das Tor herum. Das widerum können die Ballspezialisten nicht. In dem Bereich sind sie überfordert. Die einen stürmen, die anderen verteidigen.

Jeder nutzt seine Stärken dort wo sie am besten in die Tat umgesetzt werden können. Dann gibt es keine Unterschiede zwischen „Gesund“ oder „Behindert“. Dann betreibt man gemeinsam, ohne Unterschiede Sport.

Gestern konnte ich das erste mal auch wieder den Bereich um das Tor herum kontrollieren. Auch wenn es nicht immer erfolgreich war, es war ein schönes Gefühl endlich wieder vor dem Kasten ein wenig laufen zu können.

Weisheiten LXII

Mit dem gestrigen Beitrag sollte aufgezeigt werden, wie teilweise über Beeinträchtigte Menschen gedacht wird. Wer das einmal am eigenen Leib erlebt hat, weiss das man sich nicht dagegen wehren kann und dem ohnmächtig gegenüber steht. In solchen Fällen hilft nur eines:

den Spieß umdrehen und diejenigen die sich für ewig Gesund und etwas besseres halten von einer anderen Warte aus betrachten.

Sind sie wirklich so Perfekt oder sind sie sogar bedauernswert Arm dran.

Muss man immer den direkten und schnellsten Weg zum Erfolg zu gehen, oder können Umwege sogar lehrreich sein?

Wie soll man dann die Kunst des improvisierens erlernen? Wie werden diese Menschen mit Komplikationen fertig? Wie reagieren sie wenn etwas unvorgesehenes eintritt? Wie flexibel sind sie? Wie schnell können sie sich auf neue Situationen einstellen? Wie werden sie mit schmerzhaften Erlebnissen fertig?

Ziemlich oft gäbe es eine Negative auf diese Fragen.

perfekt

Spätestens dann dürfte eines gewiss sein. Jeder ist ein wenig Beeinträchtigt – Niemand ist Perfekt. Keiner hat das Recht andere herablassend zu behandeln