Test eins

Wenn man so will war das Gestern die ersteTestphase. Wie belastbar ist mein Körper außerhalb des Fußballs? Das Ergebnis lautet ganz klar bestanden. Heute kommt nun der Härtefall. Gelingt es mir das erste Mal seit Jahren, ohne Schwierigkeiten über den Freimarkt zu kommen? Ich glaube fest daran und freue mich dementsprechend

 

Zwei Seelen

nagel

Beinahe hätte es eine Überraschung, für enge Freunde sogar eine Sensation, gegeben. Gemeint ist mein Rücktritt vom Fußball. Angesichts der Erlebnisse vom letzten Wochenende war dieser Gedanke naheliegend. Diese Art von Erlebnissen sollen sich nicht noch einmal ereignen. Wie es war ist ja schon ausführlich von mir beschrieben worden. Gefühlt war es noch schlimmer weil man so machtlos ist wenn die Körperfunktionen versagen.

Doch nach dem ersten Schockzustand ging die Suche nach Alternativen los. Ganz aufhören wäre eine Möglichkeit, zumindest ein Teil von mir würde sich freuen, das ist der Teil der ausschließlich auf meine Gesundheit bedacht ist. Der andere Teil in mir, die Risikobereitschaft ist genau das Gegenteil.  Es war so als schlügen zwei Seelen in mir.und dafür muss ein Mittelweg gefunden werden

seele

Doch was ist das für ein Donnerstag ohne meine Freunde? Schwimmen wäre auch eine Alternative – doch was wäre danach, wo wären meine Freunde? Vielleicht doch Rennmäßig Fahrradfahren? Nein, die ganze Zeit alleine – das wäre auch nicht das wahre.

Überhaupt – Rücktritt was soll das? Da baut man sich jahrelang etwas auf, macht etwas über einen langen Zeitraum was Spaß und Freude bereitett – und dann innerhalb weniger Momente wird das AUS verkündet. Da muss es doch Zwischenlösungen geben?

Erst einmal kommt die Hallensaison. Lufen und Rennen ist dann sowieso nicht möglich weil es zu anstrengend ist.  Während der Zeit ist ohnehin keine andere Position außer Torwart für mich möglich. Ein aufhören wäre also verfrüht. Im März sehen wir wie es weiter geht. Ganz aufhören wäre aber die schlechteste Lösung

Fußball 30/14

Letzte Woche Donnerstag war ich rundum zufrieden – Na ja fast. Der Boden war tief und schwer zu laufen. Dadurch das wir nur vier gegen vier spielen konnten, blieb mir nichts anderes übrig als zu laufen. Für eine gewisse Zeit ist das ja in Ordnung aber 90 Minuten und doppelt soviel wie sonst – das war schon anstrengend. Ein Laufwunder bin ich zwar immer noch nicht aber es war weitaus mehr als üblich.

laufwund

Ein paar Sekunden vor Schluß ist mir noch ein schönes Tor geglückt. Das letzte in der diesjährigen Feldsaison. Was will man mehr? Danach war Schluß

Dieses „Was will man mehr – Schluß “ geisterte noch lange danach in meinen Kopf herum. Denn das Spiel hatte mich so geschafft das es mir in den Tagen danach kaum möglich war mich normal ohne Schmerzen zu bewegen

Der Glaube

Ja! Meine kleine Pause hat mir gut getan. Es stürmt und regnet, also richtiges Herbstwetter. Nur mich kann das Heute nicht beeindrucken. Für mich gab es kein Zögern oder Überlegen beim Frühstück. Für mich stand es von der ersten Minute an fest. Regensachen anziehen und mit dem Rad zur Arbeit.

Mein Gefühl ist Großartig, es sieht fast so aus als ob bei mir wieder alles stimmen würde. Der Glaube daran das es mir bald wieder besser gehen würde der hat sehr viel dazu beigetragen das mein Zusammenbruch so schnell und ohne Nachwirkungen verarbeitet werden konnte.

Überhaupt der Glaube. Wer fest an etwas glaubt – der wird oft genug dafür auch belohnt.

Erholt?

Nein so richtig erholt habe ich mich noch nicht. Die absolute körperliche Fitness ist noch nicht gegeben. Auch wenn sich mein Kopf etwas besser und schneller erholt hat – von 100% ist er noch entfernt. Doch jetzt macht sich das tägliche Gedächtnistraining bemerbar. So öde und zeitaufwendig mir mein Kartenspiel am PC auch erscheint.

spider-solitaire

Im Augenblick kommt mir das ständige Spielen von Solitaire zugute. Ständig werden von mir Gedankengänge gefordert wie welche Kartenzüge am besten ausfallen könnten, welche Folgen die einzelnen Züge mit sich bringen. Es sind keine anspruchsvollen Kombinationen wie beim Schach aber mein Geist ist ständig in Bewegung er wird ständig gefordert.

Nach dieser absoluten Leere vom Freitag, meinen totalen Tiefpunkt fällt es mir doch relativ leicht zur Normalität zurück zufinden. Schwierig wird es für mich morgen aber irgendwie wird es mir auch gelingen den Tag zu meistern. Morgens allein auf der Arbeit da meine Kollegen auf der Personalversammlung sein müssen und abends ist die erweiterte Vorstandssitzung. Der heutige Tag kann noch als Erholung genutzt werden, morgen ist damit vorbei. Morgen Abend muß die Erholungsphase abgeschlossen sein.

Freimarkt 2014

 

Warum soll es mit meinen Freimarktbesuch in diesen Jahr anders als in den letzten Jahren sein?

Diese Frage stellte sich mir immer wieder. Doch jedesmal lautete meine Antwort

„Weil es mir gut geht und ich mich darauf freue mit meiner Frau am ersten Tag des Bremer Freimarktes ohne Probleme über die Festwiese zu bummeln“

Kurz bevor wir losgingen überkam mich ein leichtes Schwindelgefühl das mich nicht mehr losließ. Es war für die nächsten Stunden mein ständiger Begleiter, und trat mehr oder weniger stark auf. Es war wie eine Seuche. Eine Seuche die mich nun schon im dritten Jahr hintereinander begleitet. Was genau der Grund dafür war, wie es dazu kam?

Ich weiß es nicht, woran es gelegen hat, was genau der Grund dafür war ist mir auch ein Rätsel. Gründe gibt es genug denn trotz Ruhephasen war meine Belastung in den letzten Wochen nicht gerade gering was allerdings auf die Arbeit bzw. Gartenarbeit zurückzuführen ist. Fakt ist das die Nachwirkungen noch am Samstag und Sonntag zu spüren waren.

Ärgerlich ist für mich nur das immer beim 1. Freimarktsbesuch diese Auswirkungen zutage treten. Lag der Schwerpunkt in den letzten Jahren auf dem Rücken so war es diesmal eindeutig mein Kopf, mein Gehirn das mir einen Strich durch die Rechnung machte. Auch wenn noch nicht alles wieder so ist wie es sein sollte, eines steht für mich fest.

ischa freimarkt

Es wird in diesen Jahr noch einen Freimarktsbesuch geben. Einen ohne Probleme ohne Schwierigkeiten sondern einfach voller Freude und Genuss.

Fußball 29/14

Wagemutig. So könnte man am besten die ersten Minuten des gestrigen Abends beschreiben. Lange Zeit war es für mich klar, das Fußball ausfällt, dann habe ich mir gesagt

„Hinfahren und notfalls mit dabei sein auf dem Feld vielleicht auch ein wenig mitlaufen nur nicht spielen aber das ist auch das Maximum“

Es kam so wie es kommen mußte. Wir waren ziemlich wenig – mir blieb also nichts anderes übrig als mich umzuziehen. Anfangs waren es leichte Versuche zu laufen und noch vorsichtiger fast ängstlicher war meine Ballannahme und Abgabe. Doch als keine Schmerzen keine Beeinträchtigungen zu spüren waren nahm mein Laufen zu und die Bereitschaft mich zu verausgaben wurde immer größer.

Am Ende überwogen zwar die Schmerzen im Rücken im ganzen Hüftbereich – aber sie waren nur das Resultat meiner Kraaftlosigkeit, weil ich mich so verausgabt hatte. Zuhause angekommen war mein Gang noch recht schmerzverzerrt und dementsprend schräg aber dort wo bis vor ein Stunden noch meine Problemzone war, dort war alles einwandfrei. Ich hatte die Schmerzen die Rückenprobleme einfach weg gelaufen. Da konnte mir selbst ein heftiger Sturz bei dem Knie wieder aufriss und dementsprechend stark blutete, nichts anhaben.

Besser konnte es doch nicht laufen für mich, da waren meine geschossenen Tore nur ein angenehmer Nebeneffekt – mehr nicht.

Spirenzien

Vor ein paar Tagen sagte mir eine gute Freundin von uns:

„Das hat man davon wenn man in deinen Alter noch solche Spirenzien macht“

Damit meinte sie meinen Sturz in der Samstag Nacht der an meinen Rücken(Oberbegriff) nachhaltige Wirkung hinterlassen hat. So schlimm das Fußball für mich ausfallen könnte. Aber mit Spirenzien hat sie doch etwas übertrieben. Wobei die Meinungen über dieses Wort weit auseinandergehen. Ob Duden, Synonyme, Begriffserklärungen oder Woxikon. Bei letzteren gefiel mir die Umschreibung am besten. Mit sinnlose Aktivitäten ist wohl der  zutreffende Begriff gefunden. Alle anderen ob es nun die ärgerlichen Varianten oder spassigen Auslegungen sind treffen nicht zu.

Ich will ihr nicht groß widersprechen. Aber wenn sich alle so verhalten würden wie es der Durchschnit macht dann wäre das Leben berechenbar.

Samstag Nacht

disco

Es war schon eine seltsame Nacht. Erst regnete es sintflutartig so das an ein Fahren mit der Bahn nicht zu denken war, das Taxi kam verspätet  und dann bin ich noch gestürzt. Nach dem Aussteigen  wäre besser gewesen noch 10 Meter weiter zu gehen um das Geländer zu meiden. Doch was fiel mir dazu ein?

„Früher waren Geländer kein Problem für mich, warum soll das Heute anders sein?“

Es war anders. Denn beim Bücken war noch alles gut, der Schritt mit Links war schon schwierig aber beim nachrücken mit dem rechten Fuß waren meine Gedanken schon zu weit so wie „Geschafft“

Leider war mir ein kleiner Fehler unterlaufen. Geistig scheint bei mir alles gut zu sein, so gut das meine Gedanken schon an der Tanzfläche waren, körperlich dagegen ist die notwendige Schnelligkeit nicht mehr vorhanden. So richtete ich mich den Bruchteil einer Sekunde zu früh auf und prallte gegen das Geländer. Die Wucht des Rückpralls war so stark das es mich zu Boden warf. Wie so oft gelang es mir auch diesmal den Sturz auszubalancieren, allerdings zu ungunsten meines rechten Knies. Da die Hose, die wie durch ein Wunder, unbeschädigt blieb, stand dem Vorhaben Disco nichts mehr im Wege.

Später ging mir die Situation noch einmal durch den Kopf. Doch anstatt es auf meine Behinderung oder mein Alter zu schieben, war es für mich eine unglückliche Situation in die jeder geraten kann, so wie den zwei Frauen die vor mir fast zu Boden gegangen wären und bei mir noch ein Schmunzeln hervorriefen