Da bei mir fünf Gehirnoperationen erfolgt sind und dementsprechend Spuren am Gehirn hinterlassen haben, ist es für mich extrem wichtig, ständig im Training zu bleiben. Der Teil des Gehirns der nur noch brach liegt, ist so wie verbrannte Erde und somit unbrauchbar geworden ist, der muß an anderer Stelle des Gehirns immer wieder aufgefrischt werden. Zum Glück ist das menschliche Gehirn so aufgebaut das wir nur 10 bis 20 % Prozent davon nutzen. Den Rest kann mann als Ausweichfläche ansehen. Die Aktivierung dieser Flächen gelingt aber nur mit täglicher Arbeit. Auch nach über48 Jahren ist es so wie am ersten Tag. Einzig das Niveau ist gestiegen.
Für einen unbeeinträchtigten Menschen mag es seltsam vorkommen, wenn ich von geistigen Leerlauf oder Erholungspausen spreche obwohl ich keine körperlichen Anstrengungen hinter mir habe.
Dieses ständige Gedächtnistraining kostet an manchen Tagen ziemlich viel Kraft und führt dazu das ich mich schlapp und überansprucht fühle. Dann sind Pausen für mich unumgänglich.
Genau hier beginnt mein Teufelskreis. Pause tut mir gut, Pause ist schlecht für mich. Ein Tag oder sogar einige Tage Stillstand – ich merke es sofort. Es ist fast so als ob sich mein Gehirn auch die leichten Wege sucht und auf der rechten, größtenteils defekten Gehirnhälfte verweilen will. Es dauert dann wieder eine gewisse Zeit bis alles von mir wieder richtig ist. Das betrifft nicht alles, zum Glück nur spezielle Dinge. Das meiste läuft bei mir problemlos, aber bei speziellen Fragen die mein Gedächtnis in Anspruch nehmen, muß ich passen wenn das Training von mir vernachlässigt wurde. Darum wird jede Gelegenheit von mir genutzt um das Gedächtnis zu trainieren.