In der letzten Woche und auch Gestern, beide Abende hatten Parallelen. Es ging verhalten los – dann flogen mir die Bälle nur so am Kopf vorbei. Zum Glück stimmt im Augenblick mein Reaktionsvermögen. Das ist für mich ein Gradmesser meiner Fitness. Wenn das stimmt dann bin ich zufrieden.
Monat: Januar 2016
Erlebnisse
Im Augenblick erlebt der Blog wieder eine Vielzahl an neuen Lesern. Natürlich wäre es schön wenn der ein oder andere den ganzen Blog liest, aber in den letzten Jahren ist er doch ziemlich angewachsen. Es ist dementsprechend nicht möglich alles in kürzester Zeit zu lesen, geschweige denn sofort zu verstehen.
Eigentlich könnte jeder Artikel den Namen „Weisheiten“ bekommen. Da der Blog aber sich nicht als etwas versteht, das alles besser weiß sind es meine Weisheiten. Weisheiten die für Behinderte aber auch Gesunde gedacht sind.
Um deutlich zu machen, das man als behinderter Mensch ein ganz normales Leben führen kann, werden immer wieder meine persönlichen Erlebnisse aufgeführt. Diese Erlebnisse sollen zeigen wie normal ein Leben sein kann, das es keinen Grund gibt sich als „Behinderter“ im negativen zu sehen.
Die meisten Erlebnisse im Leben nichts mit Behinderung zu tun haben, es dementsprechend auch keinen Grund gibt sich auf die eigene Behinderung zu berufen. Das es aufgrund des eigenen Handicaps zwar mal Probleme geben kann, sie aber kein Grund zum verzweifeln sein sollten.a! Dieser Blog soll aufzeigen das jeder sein Glück beeinflussen kann. Mal fällt es leicht, dann gibt es Tage an denen es nicht so optimal läuft, so wie das Leben halt ist. Eines sollte immer im Hinterkopf sein. Eine gesunde Portion Optimismus.
Ob Gesunde oder Behinderte, beide Gruppen sollten anhand dieses Blogs feststellen, das sich ihre Leben kaum unterscheiden.
Mein Feiertag
Schon wieder ein Feiertag? und das in Norddeutschland? Ganz so ist es leider nicht. Es ist mein Feiertag. Als ich 1968, nach fast 5 Monaten aus dem Krankenhaus entlassen wurde, stand für mich schon damals fest. Diesen Tag wirst Du immer feiern. Mein Rad ist bis morgen früh noch angeschlossen.
So holte mich meine Frau von der Arbeit ab und wir haben einen gemütlichen Nachmittag verbracht. Traurig sein ist nicht angebracht, sondern das beste aus dieser Situation machen. Vor allen, an so einen Tag wie Heute. Froh und Glücklich sein über all das was sich in den letzten 48 Jahren ereignet hat. Es ist nicht der Tag um zu spekulieren was aus mir wird. Es reicht mir schon wenn ich an die Reaktion meiner neuen Ärztin denke.
Es ist ein Tag der Freude, ein Tag an dem mir die Dinge durch den Kopf gehen, die ich erreicht habe. Stellvertretend für so vieles stehen heute meine Restaurant- und Cafe-besuche. Es ist einfach ein schönes Gefühl ohne Probleme, beides wahrnehmen zu können. Denn dafür waren etliche Jahre Übung und Training notwendig. Heute gibt es weder im Restaurant noch im Cafe Schwierigkeiten beim Essen oder den damit verbundenen Verhalten
Fahrradschloss
Bei mir ist immer etwas mit dem Fahrrad. Diesmal ist es kein Sturz, kein Reifendefekt oder etwas anderes am Rad. Es ist mein Fahrradschloss. Jahrelang hat mein Fahrradschlüssel gehalten. Gestern ist er beim aufschliessen im Schloss stecken geblieben und umgebrochen. Bei mir ist eben immer etwas los. Mal ist es Gut, mal ist es weniger Gut.
Aber selbst wenn letzteres der Fall ist, mein Blick geht immer zuversichtlich nach vorne. Irgend jemand aus meinen Umfeld wird schon eine Flex haben. Dann dauert es auch nicht mehr lange bis mein Rad frei ist.
Dilemma
Im Augenblick ist eine Situation, die mehr als unangenehm ist für mich. Es ist mein Alptraum. Auch wenn es einige Handicaps bei mir gibt, so bin ich stets bemüht diese zu ignorieren und mich so zu verhalten wie jeder Gesunde.
Nur leider macht mein Kopf das nicht mit. Es ist schon erstaunlich was er alles leisten kann, doch es gibt Momente da geht es nicht mehr, da hilft nur noch Pause oder geistiger Leerlauf. Die Weihnachtszeit ist dafür am besten geeignet. Doch diesmal war für Entspannung keine Zeit. Meine Probleme mit dem Abmahnanwalt und ein Gartenproblem standen noch im Raum.
Mir blieb nichts anderes übrig als mich für den Selbstschut zu entscheiden. Nichts tun, alles an mir vorbei ziehen zu lassen war die einzige Möglichkeit. Dafür bin ich jetzt belastbar oder zumindest auf dem Weg dorthin. Einziger Nachteil!
Die Fehler der letzten 4 Wochen müssen begradigt werden. Genau da liegt mein Problem. Mir bleibt nichts anderes übrig als auf meine Situation hinzuweisen. Und genau das ist mein Dilemma.
Sitzungs-Stress
Es gibt mal wieder Ärger für den Kleingartenverein. Eigentlich nichts besonderes, denn Probleme gibt es immer zu bewältigen. Doch diesmal könnte es sogar ein ernst zu nehmedes Problem werden. Egal wie die Sache für uns aussieht, es ist eine ungewöhnlich hohe Belastung für mich.
Normalerweise könnte das Problem schon beseitigt sein, aber es steckte von Anfang an, soviel Agressivität in dem Fall das es mich ziemlich stark belastet hat. Bisher war für mich fast alles gut gelaufen. Doch diesmal spielen meine Nerven nicht mit. Vor 20 gut Jahren waren Streitereien und extrembelastungen für mein Nervenkostüm an der Tagesordnung und vollkommen normal. Doch das war damals.
Heute rufen solche Situationen epeleptische Anfälle hervor, was mich allerdings nicht verzweifeln läßt. Dafür dauert es dann eben länger bis der Vorgang beendet ist. Ich muß einfach Ruhe bewahren und darf mich nicht aus der Fassung bringen lassen.
Winterschuhe
Im Augenblick stellt sich für mich fast täglich das Problem der Schuhwahl. Meine Hoffnungen auf Halbschuhe wurden durch den starken Schneefall in der letzten Nacht, bis auf weiteres verschoben. Es ist stattdessen noch schlimmer geworden. Heute morgen gab es für mich keine andere Wahl als meine Stiefel, oder Winterschuhe. Am leichtesten ist es für mich in Turnschuhen herum zu laufen. Bis es soweit ist, werden aber noch 3 Monate vergehen. Am schwersten sind für mich Stiefel. Dabei sind sie vom Gewicht inzwischen leicht geworden, aber für den rechten Fuß sind sie schwer zu tragen. Für das linke Bein bzw. den linken Fuß ist es eine ungewohnte Belastung. Das sind Momente in denen mir aufgezeigt wird, das die linke Seite gelähmt ist.
Mich darüber ärgern oder darüber genervt zu sein, bringt nichts, denn es ändert nichts. Also bin ich lieber stolz und zufrieden, das es die meiste Zeit des Jahres so gut bei mir geht und ich nur mit einen Paar Schuhe Schwierigkeiten habe. So mache ich mir das Gesetz der Mengenlehre zu eigen. Minus und minus ergibt Plus.
Aus einer doppelt mißlichen Situation (Wetter und Schuhe) mache ich einfach ein positives Gefühl
Geflügelte Worte
Nach anstrengenden Sportabenden lautet einer meiner Standartsätze „Ich spiele nie wieder Fußball“ Dieser Satz hat für ein bis zwei Tage Gültigkeit, dann ist er hinfällig.
Im Augenblick entsteht bei mir wieder so ein Geflügeltes Wort, bzw. Sinnspruch.
„Morgen ist mein Fahrrad wieder an der Reihe“
Das wird dann noch lang und ausschweifend von mir begründet, allein um meine Abneigung gegenüber der Bahn deutlich zu machen. Am nächsten Morgen fallen mir aber die eisigen Flecken auf den Radwegen ein und ich entscheide mich wieder für die Bahn. So sieht es im Augenblick aus. Es fällt mir schwer vernünftig zu sein, aber die sicherste Art und Weise der Fortbewegung ist, solange es nicht getaut hat, die Strassenbahn. Wahrscheinlich hält dieser Zustand noch bis Sonntag an. Dann ist es mir mithilfe eines Tricks, gelungen diese Phase zu überstehen.
Früher hat die Bereitschaft zum Risiko in mir gesiegt. Heute steht die Sicherheit im Vordergrund. Was nicht heißt das mein Handeln immer vernünftig ist, aber was ist schon Vernunft?
Fußball 1 + 2/16
Nun ist es soweit, wir haben 2016 und ich spiele immer noch Fußball. Letzte Woche und auch diese Woche trifft ein Kriterium zu, das entscheidend dafür ist. Nicht die Leistung ist der Maßstab, sondern der Einsatz oder noch einfacher ausgedrückt. Dabei sein ist alles.
Ja, es macht mir Spaß es macht uns Spaß. Deswegen wird unsere Truppe hoffentlich noch lange zusammen bleiben. Ob für mich mit 60 oder 65 oder ? Schluß ist, das kann ich Heute nicht beantworten. Diese Frage stellen sich einige bei uns. Fakt ist das es fair bei uns zugeht, das unser Fußball auf jeden eine belebende Wirkung hat.
Buchveröffentlichung
Das war es dann wohl. In den nächsten Tagen wird Monica Lierhaus ihr neues Buch vorstellen. Darin gibt sie ihre Erfahrungen der letzten 6 Jahre preis. Sie erzählt über ihre Erlebnisse nach ihren Unfall. Dagegen ist nichts einzuwenden. Ja, es ist sogar eine gute Maßnahme. Auch wenn sich ihr Buch vielleicht an meinen Blog orientiert, es spielt keine Rolle – es wird bestimmt lesenswert sein. Kurz gesagt – ich kann es ungelesen empfehlen.
Eines ist dann allerdings überflüssig. Mein Buch, mein geplantes Werk. Vielleicht wäre es gut geworden, vielleicht wäre spannend geworden, vielleicht wäre es auch schockierend geworden? Eines wäre es auf jedenfall. Es wäre nur ein Aufguss, ein weiteres Buch. Diesmal allerdings weniger nach zu empfinden wie bei einer prominenten Person.
Es gibt zwar viele Gründe die dafür sprechen, es doch zu schreiben, weil meine Geschichte schon 48 Jahre alt ist, aber ich will kein Konkurrent sein. Deswegen liegt die Planung für ein Buch erst einmal auf Eis.