Fortsetzung

Die Worte meines Freundes gingen mir noch lange durch den Kopf. Meine Entscheidung auf einen Arzt Besuch zu verzichten war, meiner Meinung nach, immer noch richtig. Aber etwas Vernunft könnte ja nicht schaden, also ließ ich mir noch einmal alles durch den Kopf gehen und musste viel nachdenken.

Im Leben geht alles, fast alles ist machbar – aber ein Leben ohne Fußball für mich. Das ist für mich, im Augenblick, unvorstellbar. Und doch es gibt fast nur Argumente die für AUFHÖREN sprechen.

Bisher war das Glück auf meiner Seite. Aber allein die letzten Stürze hätten dramatische bis endgültige Folgen haben können. Je älter ich werde umso grösser ist das Risiko. Gerade im Alter kommen soviel Faktoren dazu die nichts mit meiner Behinderung zu tun haben. Nimmt man sie hinzu ist es ein Tanz auf der Rasierklinge der von mir jeden Donnerstag aufgeführt wird. Wenn mich ein Ball an der falschen Stelle trifft, wenn ein Zweikampf für mich schlecht verläuft, wenn meine Kräfte zu früh nachlassen, wenn ein Sturz nicht so gut wie bisher kompensiert werden kann… Das sind genügend Gründe die gegen Hallenfußball sprechen.

So darf es nicht weiter gehen. Wie gesagt bisher ist alles gut ausgegangen. Aber wenn ich an die Seuchen Jahre  1987 mit zwei Brüchen und 1997 mit Handgelenksbruch und Zusammenbruch inkl. Krankenhausaufenthalt sowie 2006 mit Zusammenbruch und dann noch Kreuzbandriss denke, dann war das im letzten Jahr harmlos.

In jeden Jahrzehnt war also immer so eine negative Phase. Theoretisch dürfte in den nächsten Jahren nichts passieren. Leider ist Theorie keine verlässliche Größe.

Ich werde es noch einmal am 12.1. versuchen und danach entscheiden, wie es in der Halle weitergeht mit mir.

Fußball 27 +28/17

Eigentlich ist es noch zu früh einen Bericht über meine letzten Abende in der Halle zu schreiben, denn mein Oberarm schmerzt noch ziemlich stark.

Vom 24.11. gibt es nicht viel zu berichten, an dem Abend verlief alles einwandfrei, ohne Probleme, es war ein guter Fußball Abend

Am 8.12. sah es anders aus. Es dauerte eine Weile bis ich ins Spiel gefunden hatte. Doch genau in dem Moment erwischte mich ein ungewollter Schubser auf der falschen Körperseite. Da meine Bewegung in dem Moment schon stark zur linken Seite ging um den Torschuss abzuwehren, kam ich ins Stolpern ins Trudeln und landete unsanft auf dem Hallenboden. Diesmal war es die linke Augenbraue die meine Landung bremste. Mit der linken Körperhälfte fällt es mir schwerer einen Sturz so aus zu balanzieren das sich der Schaden in Grenzen hält. Wie genau es passiert ist?, ich habe es verdrängt. Fakt ist das mein Oberarm schmerzt und wahrscheinlich eine Stauchung ausheilen muss. Aber am schlimmsten hat es meine rechte Schulter getroffen.  Geprellt? Verstaucht? Gezerrt? oder doch was anderes.

Der Rat eines Mitspielers kommt für mich auf jeden Fall nicht in Frage. Zum Arzt gehen. Der Gang ist überflüssig. Den Text kenne ich schon vorher den er mir erzählen wird

„In ihren Alter, mit ihrer Beeinträchtigung, das ist grob fahrlässig und unvernünftig. Sie sollten mit dem Fußball aufhören und sich einen anderen Sport suchen.“

Dazu kämen noch andere Vorhaltungen – Nein! Der Gang zum Arzt muss nicht sein

Teil 2 morgen

Schreibblockade

Es hat mich diesmal richtig erwischt. So eine Schreibblockade ist mir neu. Lustlosigkeit oder auch überarbeitet sein, das kann schon mal vorkommen. Aber so in dem Maße – das ist bisher noch nicht vorgekommen.

Da hilft nur eines. Ich muss mich zusammen reißen und wieder konzentrieren. All das was zu dieser Schreibblockade geführt hat, muss von mir „über Bord geworfen“ werden. Es ist genug Zeit vergangen um die Ereignisse der letzten Zeit zu verarbeiten. Jetzt gilt es den Blick wieder nach vorn zu richten.

Das ausleben bestimmter Vorkommnisse ist wichtig für den Kopf und für die Seele, es darf aber nicht als Entschuldigung für Trägheit dienen.  Damit von mir einiges wieder gut gemacht werden kann ist meine Pause zwischen den Feiertagen gestrichen. Vom 25.12. bis zum 30.12. wird mein Reisebericht über unsere Donaufahrt vervollständigt

Immer wieder

Immer wieder kommt es bei mir zu unvorhergesehenen Änderungen im Tagesablauf. So wie Gestern, als wir eigentlich auf den Weihnachtsmarkt wollten. Aber wenn man sich auf eines bei mir verlassen kann, dann ist es die unberechenbarkeit meiner Gesundheit. An einen Tag fühle ich mich, in Schulnozen ausgedrückt, wie eine 1 und direkt am Tag darauf wie eine 5! Für mich ist das ein unerklärbares Phänomen.

Ja, mein Alter wäre vielleicht ein Grund, vielleicht auch mangelder Schlaf, aber wahrscheinlich sind diese krassen Gegensätze auf meine Krankheit zurück zu führen. Im allgemeinen kann ich gut damit umgehen. Doch wenn meine Belastung extrem hoch ist, so wie im Augenblick, dann kann es schon sein, das ich diesen Schwankungen ausgesetzt bin.

Jeder der am Kopf/Gehirn erkrankt ist, wird diese Erfahrung machen. Niemand sollte sich deswegen aus seinen gewohnten Rhytmus bringen lassen. Stattdessen sollte jeder versuchen sich zu schonen, zum nichtstun zu zwingen. Das Gehirn muß viel arbeiten und braucht noch mehr Ruhepausen um problemlos arbeiten zu können. Deswegen ist es wichtig diese so oft es geht, auch zu nehmen. Dieses Nichtstun ist nichts anderes als Selbstschutz

Gedanken 60

The last time

Heute ist es so weit. Meine letzte Gesamtvorstandsitzung des Landesverbandes ist angesagt. Die Reihe der „letzten Male“, der letzten Sitzungen wird weiter fortgesetzt. Es ist jetzt an der Zeit auch mal über meine Zeit als Gartenfunktionär nach zu denken.

Was den Gesamtvorstand betrifft war es eine durchweg positive Erfahrung die ich in den letzten zwei Jahren gesammelt habe, was die IG betrifft war meine Erfahrung nicht anders. Was meinen eigenen Verein betrifft war es eine spannende Erfahrung die ich intensiv durchlebt habe. Fast alle meiner anfänglichen Ziele sind erreicht worden. Sogar meine Ziele die für 2018 angedacht waren sind erreicht worden.

Es gab Vorbehalte gegen mich, es gab genügend kritische Stimmen gegen mich. Im Verein und auch im Vorstand. Es gab Sitzungen die wirklich Kraft gekostet haben, es gab Momente die nicht zum Lachen waren.

Aber all diese negative Aufzählungen hielten sich in Grenzen. Verteilt auf die dreieinhalb Jahre, kann ich soviel positive Erlebnisse dem entgegen stellen, das mein Herz lacht und mit einen Gefühl der Wärme versehen wird. Dieses Engagement das die Kleingärtner an den Tag gelegt haben, war schon beeindruckend. Vieles war ungewohnt für mich, denn hier wurde alles ohne große Anträge zeitnah und mit den betroffenen Personen direkt erledigt.  Einladungen wurden nicht an den Landesverband geschickt, damit dieser sie zentral weiter an die Mitglieder schickt, so wie es in der Politik oft der Fall ist.

kgv10

Wir trafen uns Abends oder am Wochenende und haben die ca. 500 Briefe eingetütet und mit Adressaufkleber versehen, um sie dann zu verschicken, Dabei fiel mir noch die geringste Arbeit zu. Oder wenn wir mit mehren zu Kleingärtnern gegangen sind um etwas zu bemängeln. So manche Abende in kleinen Kreis, werden mir auch angenehm im Gedächtnis bleiben. Selbst für diejenigen die oft kritisiert haben, gibt es einen positiven Platz in meinen Gedankengängen. Sie haben die jeweiligen Punkte nur aus ihrer fachspezifischen Warte gesehen. Sie hatten selten böses im Sinn.

Es ist nicht normal das man nach einer so langen so intensiven Zeit, hauptsächlich Positives über einen 13 köpfigen Vorstand sagen kann. Doch diese Gruppe von Menschen war lernwillig und hat ihre Freizeit für den Gartenverein geopfert. Da jeder eine andere Sichtweise hat musste es natürlich zu kurzfristigen Konflikten kommen. Vor allen deswegen weil mein Schwerpunkt immer erst auf meiner Gesundheit lag sowie meiner Frau, erst dann kam der Gartenverein.

Somit lagen wir nicht immer auf einer Linie. Die einen zu 100%, ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit, dagegen stand meine Philosophie. Viel Einsatz und doch der Schwerpunkt Gesundheit, sowie das Wissen das es noch mehr als das Vereinsleben gibt und dementsprechend die Bereitschaft dieses auch zu genießen.

Es war schön dieses Gremium in einer so entscheidenden Phase leiten zu können, In meinen Gedanken werde ich diese Zeit ausschließlich positiv mit angenehmen Menschen behalten. Eine Zeit die ich nicht missen möchte.