Um es vorweg zu nehmen, mein Leben als Fußballer ist vorbei, mein Leben als normaler sportlicher Mensch beginnt
Wie es genau anfing, dafür steht ein Fragezeichen. Doch spätestens seit meinen ersten Fußballschuhen gab es nur einen Gedanken:
„Profi“ was anderes kam für mich nicht in Frage. Doch dieser Gedanke kam erst nach meinen ersten und zugleich letzten Pflichtspielen auf. Bis dahin gab es nur eines für mich. Bei jeder Gelegenheit Fußball spielen, weil es Spaß machte. Es gab keinen Tag ohne Fußball, es war mein Leben. Dann kam der Unfall und alles war vorbei. Alles? Nicht ganz, meine Träume blieben.
Ein paar Monate, nachdem man mich aus dem Krankenhaus entlassen hatte, jagte ich mit der Krüke, auf dem Schulhof, schon wieder hinter dem Flumi, her. Nur kurze Zeit später, es muss im Sommer 69 gewesen sein, als ich Nachbarskindern beim Spielen auf den Bolzplatz zusah. Es dauerte nicht lang und ich war mitten drin.
„Spiel doch mit – steh nicht rum, deine Krüke stört nicht“ So sah die Integration bei uns aus. Ein Jahr später gab es die ersten Versuche ohne meine Gehhilfe – zum Ärger meiner Mutter, denn es gingen etliche Hosen an aufgerissenen Knien kaputt. Nach und nach wurde mein Spielen immer etwas besser. Aber es war noch nicht das was mir vorschwebte.
Durch Zufall ergab es sich so das ich Jugendtrainer wurde. Endlich konnte ich im Verein Fußball spielen. Es war zwar nur im Training und auch nur für kurze Zeit, aber ich hatte ein Teil meines Zieles erreicht. Ein paar Jahre später, 1978 oder 11 Jahre nach dem Unfall, wurde von mir eine Fußball Damenmannschaft gegründet. Das war optimal für mich, denn sie waren alle auf meinen Niveau und als Trainer nahm ich mir die Freiheit heraus bei den Übungs spielen im Training mit zu machen. Irgendwann waren die Damen zu erfolgreich und man hatte mich zum dritten Betreuer degradiert. Den Ruhm die Ehre musste ich anderen überlassen.