Weiter

Es soll weiter gehen. Das war ziemlich viel Leerlauf dieses Jahr. Es musste einiges von mir bewältigt werden. Es war doch nicht so leicht zu verarbeiten, was da so alles sich verändert hat bei mir.

Für diejenigen  die hier neu sind will ich es noch einmal wieder geben.

Es geht nur noch mit Krücke, Fahrrad fahren ist Geschichte, Arbeit fiel mir immer schwerer und folgerichtig fiel das auch weg. Das Szenario was von mir vor ein paar Jahren als schlimmst mögliche Variante beschrieben wurde ist eingetroffen. Ja, es wurde sogar noch übertroffen. Denn leider ist es mir nicht mehr möglich meinen Kopf so stark zu belasten wie es jahrelang der Fall war. Dieser Raubbau an meinen Körper geht nicht mehr.                             So brutal sich das auch anhören mag, meine Negativ – Serie, die vor zwei Jahren begann, ist hoffentlich bald zu Ende.

Darum gibt es jetzt etwas NEUES ich achte nur noch auf meinen Körper, auf meine Gesundheit.

 

Rollstuhl

 

Jetzt ist es soweit. Es hat einige Monate gedauert, bis ich ihn allen zeige. Aber nun habe ich erkannt, das es nicht mehr ohne sondern nur noch mit ihm geht.

Angefangen hat alles vor einen Werder Spiel im letzten Jahr. Mit einen Mal musste ich feststellen das es ziemlich RISKANT war nur mit meiner Krücke nach Werder zu gehen. Seit ein paar Monaten ist er nun schon mein Begleiter. Genau genommen  ist er es ständig sobald ich die Wohnung verlasse. Aber bis  vor kurzen habe ich das nicht akzeptiert. Für mich war klar das es nur eine vorüber gehende Phase ist. Aber der Gedanke an mein Cafe, das nur 500 Meter von uns Zuhause liegt, zu Fuß zu erreichen, bereitete mir Kopfschmerzen. Wie will ich das durch  halten, wie soll das ohne Sturz gelingen?

Bis Mitte der Woche war ich auch optimistisch, das mir all das irgendwie mal wieder gelingen könnte, doch Mittwoch bin ich mehr neben dem Rollstuhl gelaufen,allein um zu wissen wie weit ich mit Krücke laufen kann. Hätte meine Frau den Rollstuhl nicht ständig neben mir her geschoben, dann wäre ich vor lauter Kraftlosigkeit, gestürzt.

Endlich habe ich  es verstanden, das er mein ständiger Begleiter sein wird. Trotzdem werde ich versuchen, so lang es geht, mich zu bemühen so gut es geht auch außerhalb des Rollstuhls zu bewegen. Dabei weiß ich von vornherein das es wahrscheinlich nicht mehr als 400 Meter sein werden. die ich frei gehen kann

Aufregend

Egal ob ich ein Glückskind oder medizinisches Wunder bin, eines ist mir in den letzten zwei Jahren bewusst geworden. Wenn ich noch meine Goldene Hochzeit erleben will, muss ich selber etwas dafür tun. Sich einfach darauf zu verlassen das alles immer problemlos weiter geht – das reicht nicht. Also bleibt mir nichts anderes übrig als auch mal an meine Gesundheit zu tun. Mein bisheriges Leben war zwar aufregend und schön – aber das neue wird dann eben vorsichtiger und anders aufregend und schön

Angiomen

Für die letzten Tage  war der 3. Teil vorgesehen – aber es kommt immer anders. Durch Zufall bin ich auf einer Seite gelandet die sich mit den Folgen eines Aneurysma beschäftigt. Dabei fiel auch der Satz das  Angiomen keinen Einfluss auf die Lebensdauer hätten.

Ich weiß nicht was ich glauben soll. Da sich die Ärzte scheinbar nicht einig waren, ergab sich für mich jahrelang folgendes Bild

Das eine Drittel des Ärzte Teams sprach von einen Aneurysma, dann war es auch ein Angiom und für den Chefarzt war es Gehirnbluten. Für mich ist das damit zu erklären, das die Medizin zwar schon weit war, aber es bei der genauen Diagnose damals noch unterschiedliche Meinungen herrschten.

Für mich bedeutet das ganz einfach Glück. Glück das ich das Aneurysma bzw. das Gehirnbluten überstanden habe und Glück wenn es wirklich nur ein Angiom war. Doch STOP

Gerade habe ich mich sicherheitshalber noch einmal bei Wikipedia schlau gemacht. Ganz so unklar war die Begrifflichkeit damals wohl doch nicht. Jeder meiner Ärzte bevorzugte wohl einen anderen Begriff. Denn es lief immer auf das eine hinaus. Hirnblutung.

Egal welcher dieser Fachbegriffe auf mich zu trifft, es gibt mich noch und das hoffentlich noch recht lange

Weiter

Das ich mit dem Beitrag am Freitag schon aufgehört hatte- das war nicht ohne Grund. Auch wenn mir, Heute, vieles leicht fällt. Über diese Zeit, das sind die ersten fünf Jahre(67-72) fällt es mir immer noch  schwer darüber zu sprechen.

Abgesehen vom Laufen lernen, gab es noch einiges andere an Hindernissen zu bewältigen. Es hört sich immer so leicht an  wenn man darüber spricht, aber wenn  man erst einmal parallel dazu  noch das Sprechen die richtige Aussprache auch noch  wieder lernen muss dann ist man schon gefordert. So kamen  in den ersten Jahren noch  einige andere Dinge dazu. Eine Schwierigkeit war für mich auch richtig Essen zu lernen.  Immer wieder klebten noch Essens Reste an meinen linken Mundwinkel, am schwierigsten war es Suppe zu essen.

Weil mir selten die richtigen Worte zur rechten Zeit einfielen, entwickelte ich mich zu einen ruhigen Vertreter.  Zum Glück  ist diese Zeit vorbei.  Am schwierigsten war es für mich den richtigen Gesichtsausdruck zu haben. Aber irgendwann habe ich auch dieses Problem größtenteils in den Griff bekommen.  Wie ich Jahre später erfuhr, das mir Gehirnmasse fehlt, waren die Schwierigkeiten der ersten Jahre nicht weiter verwunderlich.

Als mein Arzt mich vor einen dunklen Loch bewahren wollte, wiederholte er  unbewusst die Sätze meines Arztes der mich damals operiert hatte

„Du kannst Uralt werden“

Das tat, 2006,  unheimlich gut. Vor allen weil er mir jetzt auch sagen konnte, was mir der Chefarzt 1967 verschwiegen hatte.

„Sie haben die  ersten fünf Jahre überstanden, dann sollte es vom Gehirn her keine Gefahr mehr für Sie geben“!

Gedanken 65 oder Stürze

Im Augenblick mache ich mir ernsthaft Gedanken über mich. Gestern bin ich schon wieder gestürzt. Nicht mit dem Fahrrad, sondern im Büro. Ich bin einfach mit dem linken Fuß gegen einen der vielen Kartons gekommen und habe das Gleichgewicht verloren. Überhaupt das Gleichgewicht! Die gleichen Aktionen früher waren alle mit einen Kopfschütteln und einen Gedanken verbunden.

„Bist Du heute verrückt?“ das war meistens mein Gedanke

Heute bleibt mir keine Zeit für solche Gedanken. Es geht so schnell abwärts das mich nur eines beschäftigt.

Wie falle ich richtig?

Dann kommen erst die Gedanken. Und die sind allesamt mit einer Frage verbunden. Warum?

Es ist ganz einfach. Meine Gleichgewichtsstörungen nehmen zu und ich habe noch kein Mittel bzw. keine Maßnahme dagegen gefunden. Was nicht heißt das ich mich klaglos in mein Schicksal ergebe. Für alles gibt es eine Lösung. Und auch hier wird es Möglichkeiten geben.

Welche weiß ich noch nicht. Eine erste Maßnahme von mir ist über vorsichtig zu sein um möglichst viel negatives zu vermeiden. Und doch wird wohl noch einige Stürze geben.  Eines kommt für mich jedoch nicht in Frage, Aufgeben ist ein Fremdwort

 

Gleichgewicht

Jahrzehnte lang habe ich einen wichtigen Teil meiner Krankheit verdrängt. Dadurch das es im Gehirn so viele Beeinträchtigungen gegeben hat, ergeben sich unweigerlich Gleichgewichts Schwierigkeiten. Früher oder später trifft es jeden.

 

Bei mir war das natürlich anders. Für mich gab es immer wieder neue Gründe warum ich gestürzt bin, gefallen bin oder einen unkontrollierten Ausfallschritt gemacht habe bei dem irgend etwas zu Bruch ging.  Eines war jedoch klar. Weder meine Krankheit noch ich selber waren schuld.  Es war einfach so passiert.

Vor kurzen las ich jedoch in einen Interview von Monica Lierhaus über die Schwierigkeiten die sich ergeben können. Mit einen mal fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Meine Gleichgewichtsschwankungen  sind eine Folge des Gehirnblutens bzw. des Aneurishmas.

Es ist schon eine Kunst das über 40 Jahre zu verdrängen. Auf jeden Fall werde ich dem Rechnung tragen und noch mehr aufpassen. So wie die Krücke zu einen Bestandteil meines Lebens geworden ist, so ist das Wissen um mein Handicap fortan ein ganz wichtiger Bestandteil meines Lebens. Denn mir ist auf der einen Seite klar woher die Gleichgewichtsprobleme kommen, und vor allen was für ein Glückspilz ich bin das es erst jetzt mich richtig erwischt hat und ich mich dementsprechend darauf einstellen kann.

Blutdruckwerte

Es ist schon seltsam. Mein Internist reagiert anders als der Chirurg oder Radiologe, und der Neurologe hat eine ganz andere Sichtweise in Bezug auf meinen Blutdruck.- Lebens bedrohlich – kritisch und „es geht so“, ist es für mich zu hören gewesen.

Genau an dieser Stelle ist mein PC mehrere Mahle abgestürzt oder das Schriftprogramm hatte Macken. Deswegen habe ich meine Meinung zu diesen Thema heraus gelassen

Mühsam

Es ist soweit, seid Heute ist ein Geh-Stock mein neuer Begleiter. Viele Jahre habe ich mich dagegen gewehrt. Aber in den letzten Monaten fiel mir das Gehen immer schwieriger, es war eine Mischung aus Qual und schmerzhaft. Je länger das Gehen dauerte umso mühsamer wurde es für mich.  Dazu kam das meine Körperhaltung immer schiefer wurde und immer mehr an ein schaukelndes Schiff erinnerte.

Traurig, Verzweifelt oder deprimiert – das trifft aber auf mich nicht zu, denn dieser Stock ist eine Hilfe für längere Spaziergänge.

Jetzt findet die Fortsetzung der Voraussagen von damals statt.

Glücklich ist der falsche Ausdruck aber ich bin zufrieden.  Angefangen hat alles ohne Möglichkeit mich zu bewegen bzw. zu gehen dann kam der Rollstuhl, kurz darauf folgte die Krücke und danach hatte ich fast fünfzig Jahre  Glück und konnte mich ohne Hilfsmittel fortbewegen.

Für kurze Distanzen ist es auch heute noch möglich, aber wenn es länger wird dann ist es mühsam für mich. Der Gehstock ist jetzt das willkommene Hilfsmittel für mich und eine Erleichterung die ich gerne annehme.

Definition

Heute folgt mal eine genaue Definition des Gehirns. Da mich der ein oder andere Teil betrifft, soll diesmal keine Wertung von mir vorgenommen werden

Das Gehirn des Menschen, die Steuerzentrale des gesamten Körpers ist mit etwa 100 Milliarden Nervenzellen ausgestattet! Obwohl es mit nur zwei Kilogramm Gewicht – also rund 3% des Körpergewichts – ein Leichtgewicht ist, entpuppt es sich als der größte „Energiefresser“ im Organismus. Kein Wunder bei dem Leistungspensum was es zu erbringen hat. Das Stammhirn ist zuständig für alle lebenswichtigen Funktionen wie für die Herzfrequenz, den Blutdruck und die Atmung. Das Stammhirn ist auch die Schnittstelle zu allen anderen Gehirnfunktionen wie zum Zwischenhirn, welches als Vermittler zwischen dem Nerven- und Hormonsystem agiert. Der Hypothalamus im Zwischenhirn steuert u.a. den Schlaf-Wach-Rhythmus. Das Kleinhirn ist für die koordinierte Bewegung und für das Gleichgewicht verantwortlich. Das Großhirn wird der Kreativitätssinn als auch für Logik entwickelt. Die Hirnrinde – die äußere Schicht des Großhirns beherbergt unter anderem die Lern-, Sprech- und Denkfähigkeit sowie das Bewusstsein und das Gedächtnis.

 

In zahlreichen Veranstaltungen wird immer wieder auf die Lern- und Arbeitserfolge sowie die unglaubliche Komplexität unserer „grauen Zellen“ hingewiesen. Dieser Begriff bezieht sich übrigens auf die Ganglienzellen und marklosen Nervenfasern, die das zentrale Nervensystem ausmachen und die nicht mit einer weißen Isolierschicht überzogen sind – daher erscheinen sie gräulich.

Wie viele Windungen das Gehirn tatsächlich hat, lässt sich nicht sagen. Was in den Gehirnwindungen geschieht, ist auch heute noch in vielen Einzelheiten ungeklärt. Sicher ist laut einer Studie der Goethe-Universität Frankfurt jedoch, dass Frauen über mehr Gehirnwindungen als Männer verfügen. Weil es kleiner ist als sein männlicher Gegenpart, wird seine Leistungsfähigkeit durch eine insgesamt größere Oberfläche und mehr Vernetzungen der Nervenzellen untereinander erhöht.

Aber ob männlich oder weiblich: In jedem Fall ist das menschliche Gehirn die Schaltzentrale, die unser Leben bestimmt. Das Gehirn koordiniert unsere Fähigkeit, uns zu bewegen, zu fühlen, zu sehen, zu riechen, Worte und Zahlen zu bilden, uns mit anderen Menschen auszutauschen, Musik zu hören und sogar selbst zu komponieren – kurzum: Was wir sind und was uns als Menschen ausmacht, wird über unser Gehirn geregelt. In der Regel merken wir gar nicht, was alles passieren muss, damit wir die Eindrücke und Informationen unserer Umwelt wahrnehmen und umsetzen können.

Großhirn und Kleinhirn

Das Gehirn besteht aus drei Teilen:

  • dem Großhirn (Cerebrum),
  • dem Hirnstamm und
  • dem Kleinhirn (Cerebellum).

Das Großhirn wird durch zwei Gewebemassen in die linke und die rechte Großhirnhälfte geteilt. In der Mitte sind beide Hälften durch Nervenfasern, die sogenannten Balken, geteilt. Die beiden Hirnhälften werden nochmals in die vier Hirnlappen unterteilt. Im Stirnlappen, der auch Frontallappen genannt wird, wird erlerntes motorisches Verhalten einschließlich Sprache, Stimmung und Denken kontrolliert. Im Scheitellappen (Parietallappen) werden die Körperbewegungen koordiniert und die Sinneswahrnehmungen verarbeitet.

Im Hinterhauptlappen (Okzipitallappen) werden Licht- und Wahrnehmungsreize, die auf die Augen treffen, zu Bildern zusammengesetzt, die für uns erkennbar sind. Der Schläfenlappen (Temporallappen) erzeugt Erinnerungen und Gefühle. Hier können langfristig gespeicherte Erinnerungen abgerufen und verarbeitet werden und Gespräche und Aktionen ausgelöst werden. Über 100 Milliarden Nervenzellen im gesamten Körper sorgen dafür, dass Reize und Informationen zum Gehirn geleitet werden und dass die „Antworten“ des Gehirns an die einzelnen Organe weitergeleitet und ausgeführt werden.

Großhirn und Hirnstamm

An der Basis des Großhirns lagern Basalganglien, Thalamus und Hypothalamus. Die Basalganglien, eine Nervenzellenart, sorgen dafür, dass unsere Bewegungen flüssiger und geschmeidiger ablaufen. Im Thalamus wird die Übertragung der Sinneswahrnehmungen an die Großhirnrinde koordiniert und im Hypothalamus werden automatisch ablaufende Körperfunktionen wie zum Beispiel die Körpertemperatur oder der Wasserhaushalt geregelt.

Andere entscheidende Körperfunktionen werden vom Hirnstamm überwacht. Atmung, Schlucken, Herzschlag oder Stoffwechsel können nur dann funktionieren, wenn der Hirnstamm intakt ist. Eine schwere Verletzung am Hirnstamm führt in der Regel in kurzer Zeit zum Tod. Das Kleinhirn liegt genau über dem Hirnstamm unterhalb des Großhirns und ist für die Koordination und Feinabstimmung der Körperbewegungen zuständig.

Das gesamte Gehirn ist von Hirnhäuten umgeben, die unseren Denkapparat zusammen mit der knochigen Struktur des Schädels und dem Hirnwasser vor Beschädigungen schützen sollen. Wer sich vor Augen hält, dass die äußere knöcherne Hülle des Schädels die empfindlichen Nervenzellen und ihre neuronalen Netze schützt, der kann leicht verstehen, dass Helme zum Schutz von Schädel und Gehirn beim Fahrradfahren, Reiten, Skifahren und vielen anderen Sportarten lebenswichtig sind.

Erkrankungen von Gehirn und Nerven

Wie komplex die Leistungen unseres Gehirns sind, fällt oft erst dann auf, wenn es ausfällt. Wer unter dem Stichwort „Erkrankungen von Gehirn und Nerven“ sucht, der findet unter anderem:

und vieles mehr. In vielen Fällen können sich Menschen von Hirnschädigungen erholen. Das ist unter anderem auch deshalb möglich, weil andere Regionen im Gehirn die Aufgaben des ausgefallenen Bereiches übernehmen können. In einigen Fällen können auch mit Hilfe intensiver Rehabilitationsmaßnahmen nur mühsame Fortschritte erzielt werden.

Hirnforscher weltweit arbeiten daran, die Funktionsweise des Gehirns noch genauer zu entschlüsseln. Ohnehin ist die Hirnforschung noch eine relativ junge Wissenschaft: Erst die Elektroenzephalografie (EEG) ermöglichte es überhaupt, die elektrische Aktivität von Nervenzellgruppen zu messen. Damit wusste man aber nicht, in welchem Bereich innerhalb des Gehirns sich die Aktivität abspielte. Moderne bildgebende Verfahren, die den Energiebedarf von Hirnregionen messen, besitzen eine bis in den Millimeterbereich reichende Auflösung, die die Frage nach dem Ort des Geschehens im Gehirn klären kann.

Unterstützt werden die Hirnforscher dabei vor allem durch die Entwicklung der Informatik und der ultraschnellen Rechner. Die Frage, ob ein Hochleistungsrechner dem menschlichen Gehirn überlegen ist, stellt sich schon lange nicht mehr. Eher wird inzwischen umgekehrt gefragt, in wie weit detaillierte Modelle mit Hochleistungsrechnern den Prozessen des menschlichen Supercomputers nahe kommen können.

Mehr zum Thema: https://www.gesundheit.de/krankheiten/gehirn-und-nerven/neurologie/gehirn-und-nerven-die-kommandozentrale-des-koerpers

Das Gehirn (Cerebrum) des Menschen wiegt im Schnitt 1.400 Gramm – abhängig von Geschlecht und Körpergröße. Mit dieser verhältnismäßig geringen Masse steuert es nahezu alle lebenswichtigen Körperfunktionen, ermöglicht das Denken, emotionales Erleben und viele weitere Abläufe. Zwischen dem Gewicht des Gehirns eines gesunden Menschen und seiner Intelligenz besteht kein Zusammenhang.

Das Gehirn muss in besonderem Maße vor Verletzungen geschützt werden. Dies gewährleistet der Schädelknochen sowie Hüll- und Pufferstrukturen, die wie ein Stoßdämpfer wirken.

Das Gehirn verarbeitet Sinneseindrücke, koordiniert die Funktionen des Körpers und hält sie aufrecht. Voraussetzung dafür: Milliarden von Gehirnnervenzellen (Neuronen, reizleitende Zellen) müssen ständig miteinander kommunizieren und Informationen austauschen. Dies geschieht über elektrische Impulse.

Das Gehirn besteht aus zwei Hälften (Hemisphären), die durch den sogenannten Balken (Corpus callosum) miteinander verbunden sind. 80 Prozent der Hirnmasse entfallen auf das Großhirn.

Das Gehirn als Modell

Die verschiedenen Leistungen erbringt das Gehirn in jeweils speziell dafür zuständigen Hirnregionen. Diese Regionen entsprechen bestimmten Gebieten des Gehirns, die sich auch anhand der Anatomie nachvollziehen lassen. Bestimmte Zellgruppen und Areale sind für die unterschiedlichen Aufgaben zuständig.

Vereinfachend lässt sich das Gehirn in

  • Großhirn (Telencephalon) mit Hirnrinde (Kortex oder Cortex)
  • Kleinhirn (Cerebellum, Metencephalon)
  • Zwischenhirn (Diencephalon); beinhaltet unter anderem die Hypophyse und den Thalamus
  • Hirnstamm (Truncus cerebri) mit Mittelhirn (Mesencephalon) und Nachhirn (Myelencephalon)

Die Hirntätigkeit können Wissenschaftler teilweise anhand der begleitenden Stoffwechselvorgänge sichtbar machen. Dies ist zum Beispiel möglich, indem sie den Sauerstoff- oder Zuckerverbrauch des Gehirns beobachten. Hierbei handelt es sich um funktionelle Untersuchungen des zerebralen (von: Cerebrum) Stoffwechsels. Das Gehirn lässt sich zum Beispiel mithilfe der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) oder der funktionellen Magnetresonanztomographie (MRT) derart untersuchen.

Außerdem lassen sich die Gehirnströme von außen über die Haut in Form eines EEG(Elektroenzephalogramm) ableiten.

Aufbau des Gehirns

Das Zentralnervensystem (ZNS) besteht aus zwei großen Teilen: dem im Kopf gelegenen Gehirn und dem Rückenmark. Das Gehirn wird von den Schädelknochen und innerhalb des Schädels von drei Hirnhäuten (Meningen) umgeben. In dieser festen Hülle schwimmt es gewissermaßen im Hirnwasser, dem Liquor. Er schützt das Gehirn vor Verletzungen und Erschütterungen.

Das Gehirn setzt sich aus Nervenzellen, sogenannten Gliazellen (Stütz- und Versorgungsgewebe) und Blutgefäßen zusammen. Im Inneren des Gehirns liegen ebenfalls mit Hirnwasser gefüllte Hohlräume: die sogenannten Hirnkammern oder Ventrikel.

Die Ventrikel stehen mit den äußeren Liquorräumen in Verbindung. Auch das Rückenmark ist von Liquor umgeben. Da alle Liquorräume miteinander verbunden sind und der Liquor darin zirkuliert,kann der Arzt durch Einstechen einer Kanüle (Punktion) in Höhe der Lendenwirbelsäule Liquor des Gehirns zur Untersuchung gewinnen.