Angiomen

Für die letzten Tage  war der 3. Teil vorgesehen – aber es kommt immer anders. Durch Zufall bin ich auf einer Seite gelandet die sich mit den Folgen eines Aneurysma beschäftigt. Dabei fiel auch der Satz das  Angiomen keinen Einfluss auf die Lebensdauer hätten.

Ich weiß nicht was ich glauben soll. Da sich die Ärzte scheinbar nicht einig waren, ergab sich für mich jahrelang folgendes Bild

Das eine Drittel des Ärzte Teams sprach von einen Aneurysma, dann war es auch ein Angiom und für den Chefarzt war es Gehirnbluten. Für mich ist das damit zu erklären, das die Medizin zwar schon weit war, aber es bei der genauen Diagnose damals noch unterschiedliche Meinungen herrschten.

Für mich bedeutet das ganz einfach Glück. Glück das ich das Aneurysma bzw. das Gehirnbluten überstanden habe und Glück wenn es wirklich nur ein Angiom war. Doch STOP

Gerade habe ich mich sicherheitshalber noch einmal bei Wikipedia schlau gemacht. Ganz so unklar war die Begrifflichkeit damals wohl doch nicht. Jeder meiner Ärzte bevorzugte wohl einen anderen Begriff. Denn es lief immer auf das eine hinaus. Hirnblutung.

Egal welcher dieser Fachbegriffe auf mich zu trifft, es gibt mich noch und das hoffentlich noch recht lange

Bonus

In den letzten Tagen, ja sogar Wochen habe ich wenig bis gar nichts geschrieben. Das hat seinen Grund, wird sich aber hoffentlich bald wieder ändern.

Vor ein paar Jahren(in der Anfangsphase des Blogs) habe ich ziemlich oft negatives über mich berichtet um  auf zu zeigen das es mir nicht immer gut ging. Das soll aber nicht wieder vorkommen. Dann schreibe ich lieber nichts, und im nach hinnein .werde ich auch nicht darauf eingehen. Es ist eben so: Es kann nicht immer alles Plan laufen. Die Zuversicht auf Besserung sollte aber immer da sein.

Wenn mal wirklich solche Tage, wie im Augenblick, sind, dann mache ich mir gerne Mut

„OK – die Momentaufnahme ist  nicht besonders  – sie läuft auf den Rollstuhl oder schlimmeres hinaus.

Aber!! Die letzten 51 Jahre sind als Bonus zu betrachten, zumindest aus Sicht von Medizinern, Warum soll  mit dem Bonus jetzt Schluss sein? Für mich beginnt eben jetzt ein Neues Leben. Ein  Leben in dem mein Bewegungsablauf etwas  eingeschränkt ist  und ich den Schwerpunkt auf meine Gesundheit legen muss.“

Diese  Gedanken gehen mir im Augenblick ziemlich oft durch den Kopf und schließen immer mit der Feststellung

„Du hast keinen Grund zu klagen bzw. Unzufrieden zu sein. Deinen Kopf, Deinen Gedächtnis geht es gut. Soviel Glück hat nicht jeder – sei einfach zufrieden und glücklich mit  deiner Lage“

So kann die normalerweise  menschliche aufkommende Unzufriedenheit keinen Nährboden finden und somit meine Zuversicht nicht gefährden

 

 

Rentenreform 2018

Heute bin ich im wahrsten Sinne des Wortes euphorisiert. Ja,auf den ersten Blick sieht es so aus als ob das neue Rentenpaket mir zugute kommen könnte.

Das würde für nichts anderes bedeuten als das ich schon am 2.1.2019 aufhören könnte und meine Rentenanwartschaft würde trotzdem so gerechnet als ob ich bis 65 gearbeitet hätte. Einfach genial. Dann hätte sich mein Durchhaltevermögen gelohnt.

Inwieweit die Rente sich für mich erhöhen würde, kann ich nicht sagen. Aber allein das Gefühl schon (ab dem 11.1.19) jederzeit aufhören zu können, das ist ein tolles Gefühl. Mir blieben die Jahre 2019 bis 2021 erspart. Denn die Arbeit, so positiv sie auch von mir beschrieben wird, fällt mir immer schwerer.

Wie gut das der Kampfeswille bei mir so ausgeprägt ist.

Fiasko

Fiasko, Gau oder Worst Case stehen im Duden für den gleichen Begriff: Schlimmster Fall der eintreten kann.

So ein Fall ist mir Freitag Mittag passiert. Auf der Fahrt von der Arbeit nach Hause verließen mich meine Kräfte. Erst rutschte mein linker Fuß wiederholt von der Pedale dann hatte ich das Gefühl so leer im Kopf zu sein, das ich gleich vom Rad falle. Relativ schnell wechselte ich auf den Fußweg um das Rad zu schieben, doch es wurde nicht besser sondern schlimmer.  Meine Frau  musste mich abholen um das Rad zu schieben.  Das war für mich ein totales Fiasko. Aber es war auch Glück denn mir ist nichts weiter passiert.

Das ganze hatte mich so stark mitgenommen, das mein Wochenende schon am Freitag gelaufen war. Dabei war die Arbeit nur etwas intensiver als üblich gewesen.  Doch was sich schon die letzten Tage angekündigt hatte, Freitag wurde es wahr. Meine Kräfte reichen nicht mehr so wie ich es gerne hätte. Je höher die Geistige Belastung umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, das mich meine Kräfte vollkommen verlassen und bei mir nichts mehr geht.

Auf eine gewisse Art und Weise ist das deprimierend aber.. gleichzeitig ist mir klar, das mich dieser Zustand schon vor über vierzig Jahren hätte treffen sollen.  Nun haben wir aber schon 2017 und es muss ja nicht so weiter gehen. Ich muss nur bereit sein, einiges in meinen Leben umzustellen – dann wird wieder alles gut

Zeichen

Manchmal gibt es Tage an denen alles schief zu laufen scheint. Das Unheil beginnt oft mit Kleinigkeiten die nicht erwähnenswert sind. Doch nach einer gewissen Zeit summiert sich das und bringt dann folgenden Ausspruch hervor

„Das ist nicht mein Tag“

Jeder kennt diese Situation, umso schöner ist es wenn man diese negative  Tendenz durchbrechen kann.

Es fing alles ganz harmlos an. Erst verschlafen, dann kam mir ein Strahl Orangensaft auf die frisch angezogene Jeans entgegen. Beinahe hätte ich meine Brille und auch die Armbanduhr vergessen.  Es ging damit weiter, das mir das Radfahren unerwartet schwer fiel, diverse Autos ziemlich robust meinen Weg beschnitten und ging beim Kaffee so weiter. Erst musste ich feststellen das mein morgendlicher Gesprächspartner nicht da war und dann gab man mir eine kleine Tasse Kaffee anstatt eines Bechers. 

Das war nun der negative Höhepunkt für mich. Eine Tasse im Becher – ist das so schwer zu verstehen? Eine Tasse kann ich kaum halten und beim Trinken fallen mir die ersten Schluck sehr schwer. Bei einen Becher sieht  das entspannter aus. Sollte ich jetzt Ärger machen? Sollte ich jetzt den beleidigten spielen? Nein das kam für mich nicht in Frage. Durch beißen und es schaffen gegen den Trend des Tages an kämpfen.

Es hat geklappt – seitdem läuft alles viel besser. Glück gehabt, das dieses einfache Konzept aufging.

Stolz und zufrieden

Vielleicht ist es Stolz? Vielleicht bin ich aber auch einfach glücklich.  Mein Tief scheint sich dem Ende zu nähern. Symbolisch dafür steht der heutige Tag. Es ist wieder Semester Anfang. Es werden also wieder an die 600 neue Studenten durch unsere Bibliothek geschleust um über das Bibliothekswesen, speziell in der Wirtschaftsbibliothek,  informiert zu werden.

Es ist der härteste Tag des Jahres. Passend dazu sind wir Heute auch nur zu zweit. Da mein Kollege mit den Vorträgen beschäftigt ist, muss ich die Stellung halten – bis 15.00 Uhr. Das mir dies gelingen wird, davon bin ich felsenfest überzeugt und stolz darauf. Gleichzeitig bin ich aber auch glücklich das meine schlechte Serie zu Ende zu gehen scheint. Politik, Gartenvorstand und Fußball – irgendwann muss doch mal Schluss sein, habe ich mir immer wieder gesagt. Zu allen Überfluss wurde mein Tempo beim Fahrrad fahren immer langsamer. Dieser Prozess des langsamen Abstiegs schien nicht auf zu hören.

Doch Gestern war mein erstes Erfolgserlebnis in diesen Jahr. Beim Fahrrad fahren konnte ich das erste mal seit langen ein hohes Tempo über einen längeren Zeitpunkt halten. Und dann Heute den Orientierungstag ohne Probleme überstanden.

Mein Glaube an bessere Zeiten scheint sich wieder einmal zu bewahrheiten

Hilfsmittel

In den letzten Jahren sind mir viele Menschen begegnet die ein Handicap haben und dieses ignorieren. Sie weigern sich jede Art von Hilfsmittel in Anspruch zu nehmen. Warum soll ich da eine Ausnahme machen?

 

Doch HALT es gibt einen Unterschied. Es gibt einen Zeitpunkt an dem ist es mir egal was andere denken. So war es mit meiner Brille und so ist es jetzt mit meinen Gehstock. Wenn es sein muss und mir Erleichterung bringt dann ist mir jedes Hilfsmittel recht.  Angefangen hat alles mit dem Rollstuhl dann die Krücke und jetzt nach über 49 Jahren der Stock.  Egal welches Objekt mir geholfen hat, in meinen Innern herrschte immer ein Gefühl der Zufriedenheit und Dankbarkeit das es diese Erleichterungen gibt.

Auf eine gewisse Art und Weise das Wort „Glücklich“ im Augenblick am besten zutreffend, denn das trifft auf mich zu. Schon vor ein paar Jahren hat meine Frau auf mich eingeredet und mich zu überzeugen versucht, das ein Stock ein elegantes Hilfsmittel für mich sei. Doch das perlte an mir immer nur ab, denn mein Bewegungsradius war vollkommen in Ordnung. Na ja, es ging noch einigermaßen, es reichte noch.

Ins Grübeln kam ich bei meinen Aus im Fußball.  Vom Gefühl her schien es mir so das ich bis zum letzt möglichen Zeitpunkt alles mitgenommen habe, alles ausgereizt habe. So erscheint es mir auch mit etwas Abstand.

Lange, ja sogar unmöglich lang war es für mich möglich Dinge aus zu üben die eigentlich für mich nicht realistisch sind, mit etwas Glück war es mir möglich jahrelang über meine Verhältnisse zu leben.  Es war nur eine Frage der Zeit wann mein Körper nicht mehr mitspielt. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen und ich bin nicht böse oder traurig sondern schaue zufrieden zurück. Mir ist mehr gelungen als man erwarten konnte.

Irgendwann musste Schluss sein. Das ständige Überschreiten der eigenen körperlichen Grenzen konnte nicht ewig weiter gehen.  Das gleiche trifft auch auf meinen Kopf zu.  Dort musste ich schon etwas früher erkennen, das etwas mehr Ruhe für mich besser sei und das meine geistigen Grenzen schon zu oft von mir überschritten worden waren. Inzwischen ist auch der Schritt zurück vollzogen und verarbeitet.

Der Gehstock ist deswegen für mich mehr als ein Hilfsmittel. Er stellt für mich auch eine gewisse Symbolik da. Jeder Mensch wird älter und gebrechlicher. Das trifft auch auf mich zu, aber dafür bin ich noch ziemlich beweglich und vor allen Geistig fit.

Mehr geht nicht, außer  Glücklich zu sein.

 

der Erste

Heute morgen stand ein LKW halb auf dem Gehweg und dem Radweg. Er wollte  ein Gerüst zur Verschönerung diverser Häuser anliefern.

„Es geht schon – ich komme gut vorbei“ war mein Kommentar.

„Sie sind der erste der nicht meckert, bisher haben mich alle die hier vorbei gekommen sind  beschimpft“ entgegnete er darauf.

Gleich am Morgen so freundliche Worte zu hören das tut gut. So beginnen „Glückliche Tage“

Es ist mir unverständlich das jemand der etwas Gutes bewirken will, so Negativ behandelt wird. Dabei wäre es doch so leicht. Man könnte es einfach Positiv sehen.  In ein paar Wochen sind die fast farblosen Häuser wieder mit einer guten Fassade versehen. Dafür hat man auch mal einen Bogen von ein paar Metern um den LKW gerne in Kauf genommen.

Warum immer so Negativ? Es kann doch alles so leicht sein, man muss nur die guten Seiten sehen. Am Mittag war das Gerüst übrigens aufgebaut und der Wagen wieder weg.

Gefährlich

Es ist bei mir tatsächlich so gekommen wie ich es, vor über einen Jahr, als „Horror Szenario“ betrachtet habe. Doch was ist so schlimm daran? Ungewohnt ist es  – aber nicht schlimm geschweige denn traurig. Nahezu alles an Aktivitäten ist von mir eingestellt worden oder wird es in der nächsten Zukunft. Gemessen an dem wie  mein Leben bis vor kurzen war, ist es aber ein Gutes Gefühl, das mich umgibt.

Gefährlich, Riskant oder unvernünftig – das wäre die treffende Beschreibung gewesen. Positiv betrachtet kann man es auch Wagemutig bezeichnen. Nun beginnt ein neues Kapitel.

Ich sehe es als Glücksfall an, das es für noch möglich ist, all das zu erleben was noch auf mich zu kommt in den nächsten Jahren. Alle Gefahrenherde wurden von mir auf ein Minimum beschränkt, wodurch meine Sicht eine ganz andere geworden ist. So ist es mir unverständlich wie unvorsichtig ja Gefährlich mein bisheriges Leben verlaufen ist. Und doch würde ich fast alles wieder so machen. Ja gut die Verkehrsregeln würden von mir nicht immer so missachtet werden, aber ansonsten gäbe es wahrscheinlich keine Unterschiede.

Ohne Risiko kann man nicht zum Erfolg kommen, und mein Leben ist eine Erfolgsgeschichte.

Nun kommt der Zeitpunkt an dem die altersbedingten Schwächen des menschlichen Körpers immer bei mir mehr zum Vorschein kommen. Und die voraus gesagten Schwierigkeiten  meiner Krankheit treten jetzt auch nach und nach verstärkt auf. Aus meiner Sicht ist es aber ein Grund zur Freude und alles als glückliche Fügung zu betrachten.

Gegen das Alter und sein Gebrechen kann man nichts machen,  außer stolz darauf zu sein, das man soviel erleben durfte Und bei meiner Krankheit? Da bin ich einfach Glücklich das viele Prognosen entweder überhaupt nicht wahr geworden oder nur teilweise nach über vierzig Jahren eingetreten sind.

Warum auch immer – das ist mir Heute auf dem Rad durch den Kopf gegangen.

Deswegen ist jeder Tag für mich ein Tag der glücklich und zufrieden genossen werden sollte

Glück total

Gestern war ein richtiger Sonnentag.. Zumindest für uns war es so, denn für uns fing der Frühling Gestern an. Grund genug um in unseren Garten zu gehen und mit den ersten Arbeiten anzufangen. Irgendwann unterhielten wir uns mit unseren neuen Garten Nachbar.

Ohne das ich mein Handicap erwähnt hatte, erzählte er von seinen Freund, der auch Gehirnbluten hatte – daran aber Gestorben ist.

Im ersten Moment war mir etwas unwohl, doch dann schlug dieses mulmige Gefühl in ein Glücksgefühl um. Mir wurde wieder einmal klar, was für ein Glückspilz ich bin. Nun sind es schon 49 Jahre bei mir. Bei seinen Freund hat dieses Glück nach der OP weiterleben zu dürfen nur ein oder zwei Jahre gehalten.

Wie viele hat dieses Schicksal auch ereilt? Laut Statistik sollen es nicht wenige sein. Wer es also geschafft, die ersten Tage, Wochen, Monate und Jahre nach einer oder mehreren Operationen, zu überleben – der darf nein er sollte jeden Tag als Geschenk betrachten und sich jeden Tag darüber Glücklich fühlen. Selbst wenn die Tage mal nicht so gut sind – sie müssen als Glückstage betrachtet werden.